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Tokio Hotel meldet sich mit unerwartetem Sound zurück
Entnervte Jungs, kreischende Mädchen, durchgeknallte Frisuren und zwei Brüder, die polarisieren wie wohl keine zweite deutsche Band der jüngeren Geschichte. Ja, Tokio Hotel („Durch den Monsun“, „Schrei“) ist zurück. Nach fünfjähriger Abstinenz vom Musikgeschäft hat die Band aus Magdeburg ihr viertes Studioalbum auf den Markt gebracht.
Nach dem zeitweisen kompletten Rückzug von Bill und Tom Kaulitz aus der Öffentlichkeit entstand im kalifornischen Los Angeles „Kings of Suburbia„ (Universal Music). Die neue Platte zeichnet sich vor allem durch elektronische Einflüsse aus und beinhaltet einen deutlich reiferen Sound als das letzte Studioalbum „Humanoid“. Wenn eine junge Band sich fünf Jahre aus dem Musikgeschäft zurückzieht muss schon etwas verdammt falsch laufen, besonders wenn sie gerade auf einer Welle grenzenlosen Jubels schwimmen. Das Risiko nicht an den vorausgegangenen Erfolg anknüpfen zu können hängt dann wie ein Damoklesschwert bei jedem Gang ins Studio über den Köpfen der Musiker.
читать дальшеSo gesehen war der Schritt, den Tokio Hotel gemacht hat, wohl dringend notwendig und zeigt auch die Verbundenheit der vier Jungs gegenüber ihrer Musik, denn nicht jeder Künstler stellt sein Werk über seinen finanziellen Erfolg.
Dass die Pause dem Quartett und ihrer Musik gut getan hat, ist auf „Kings of Suburbia“ deutlich zu hören. Wer Musik für hyperventilierende Teenies erwartet, liegt falsch. Mit massig Elektrobeats und einem Gitarrensound, der ganz typisch auf den Gesang von Bill Kaulitz zugeschnitten ist, könnte Tokio Hotel sogar die internationale Klubszene erobern. Songs wie „Stormy Weather" oder „Feel It All" sind runde und abwechslungsreiche Klubtracks, die besser in eine harte Untergrunddiskothek passen, als auf eine familienverträgliche Konzertbühne.
Durchdacht und persönlich
Zusätzlich stimmen die Kaulitz-Zwillinge neben den neuentwickelten Elektroklängen auch nachdenklichere Töne in ihren Texten an. Der Pseudo-Poesie früherer Zeiten folgen heute durchdachte und teilweise sehr persönliche Texte mit konkreten Inhalten. Tokio Hotel ist reifer geworden und zeigt deutliche Einflüsse aus der Zeit in Los Angeles. Manchmal klingt das neue Album nach 30 Seconds to Mars, mal nach den gängigen House-DJs der Szene.
Ob sie damit an frühere Erfolge anknüpfen können ist nun die große Frage. Bessere Musik heißt nicht unbedingt mehr Ruhm oder größerer Erfolg. Allerdings sind auch die Fans der Band älter geworden und könnten den musikalischen Sprung durchaus mitmachen. Und den einen oder anderen, der früher beim Namen Tokio Hotel entnervt das Gesicht verzogen hat, kann die Band heute möglicherweise in ihren Bann ziehen.www.schwaebische.de/panorama/kultur_artikel,-Ni...
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