HQ из фотошута "Melancholic Paradise" от 13.01.19 - фотограф Shiro Gutzie (съёмки были в доме Широ в ЛА)

"Kunst und Kopfkrieg: Bill Kaulitz über Handy-Stress und Gefühlsleere"

"Wenn ich zu viel nachdenke und zu viel Zeit mit mir selbst habe, macht mich das manchmal wahnsinnig. Dann komme ich auf dumme Gedanken und baue irgendeine Scheiße." – Bill Kaulitz



Hätte man mich als 13-Jähriger gefragt, ob ich Bill Kaulitz interviewen möchte, hätte ich mit Sicherheit nicht so euphorisch "Ja" geantwortet wie bei dieser Gelegenheit. Als die Schülerband Tokio Hotel im Jahr 2005 mit dem Paukenschlag namens "Durch den Monsun" berühmt wurde, schlurfte ich noch mit hängenden Schultern durch die Gänge meiner Gesamtschule und wünschte mich auf einen anderen Planeten. Ich hasste die Gehässigkeit meiner Mitschüler und grenzte mich von ihnen durch große Kopfhörer ab, durch die asozialer Rap à la Prinz Porno und Bushido pumpte. Wäre ich zu meiner depressiven Jugendzeit auch noch Tokio-Hotel-Fan gewesen, hätte das alles noch schlimmer gemacht. Denn Emo zu sein, galt als Mobbing-Freibrief. Gute 15 Jahre und reichlich Therapieerfahrung später weiß ich: Mich hat es krank gemacht, nicht zu meiner Emotionalität stehen zu dürfen. Bill Kaulitz stand immer zu seinem Anderssein – und steht mir in einem Berliner Hotelzimmer heute Rede und Antwort. Kunst und Kopfkrieg öffnet sich also hiermit für Non-Rap und natürlich auch für unser aller emotionale Seite.

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