Bill von Tokio Hotel im Gespräch mit Simon Michaelis
Bill, Euer neues Album heißt "Dream Machine" - welchen Traum würdest Du Dir mit einer Traummaschine als erstes erfüllen?
Bill Kaulitz: Aliens treffen (grinst). Ich wäre unheimlich gerne noch am Leben, wenn Aliens auf die Erde kommen. Aber ich würde auch total gerne mal auf einen anderen Planeten reisen.
Du glaubst an Aliens?
Auf jeden Fall. Es wäre doch albern zu glauben, dass es nur uns Menschen gibt. Natürlich existieren da draußen im unendlichen Universum noch andere Lebensformen. Die Unendlichkeit ist nur ganz schwer zu begreifen. Für uns hat alles irgendwann ein Ende. So wachsen wir auf und so nehmen wir die Welt wahr.
Das Cover Eures neuen Albums hat mich an die Science-Fiction-Serie "Stranger Things" erinnert. Zufall?
Wir sind tatsächlich alle große "Stranger-Things"-Fans, die Serie hat uns auf jeden Fall inspiriert, stimmt. Aber auch "E.T." oder "Stand by me" - 80er Sci-Fi-Sachen.
Ihr habt das aktuelle Album komplett selbst geschrieben, eingespielt und produziert. Wie wichtig ist Dir diese Freiheit?
читать дальшеWir haben zum ersten Mal von A bis Z alles selbst gemacht. Diese Freiheit, authentisch zu sein, war uns schon immer megawichtig, aber wenn du bei einer großen Plattenfirma unter Vertrag stehst, hast du immer ein Gerüst um dich herum, musst Kompromisse eingehen. Im Laufe unserer Karriere ist es uns immer wichtiger geworden, wirklich nur das zu tun, worauf wir Bock haben. Das ist totaler Luxus, aber den haben wir uns diesmal einfach genommen.
Der Song "Easy" handelt von der unbekümmerten Jugend. Hattest Du die überhaupt jemals?
Ich glaube, ich hatte sie viel früher als andere. Tom und ich waren wahnsinnig früh dran - mit allem. Vielleicht liegt das daran, dass wir immer zusammen waren und ein unglaubliches Selbstbewusstsein entwickelt haben. Ich hing mit Freunden rum, wir haben heimlich gekifft und Alkohol getrunken. Rückblickend würde man sagen: Auweia, der war doch noch viel zu jung (lacht). Aber ich bin froh, dass ich das gemacht habe.
Lebst Du jetzt - in Los Angeles - nicht ein viel freieres, jugendlicheres Leben als damals?
Auf jeden Fall. So zwischen 18 und 21 ging es mir nicht so gut. In der Phase wusste ich nicht, wie lange wir das noch machen, wie lange ich überhaupt noch durchhalte. Tom und ich sind 2010 nach Amerika geflogen, sind abgehauen, vor dem Erfolg und seinen ganzen Auswüchsen weggerannt. Das war unsere Rettung! Wenn wir das nicht gemacht hätten… (Pause) Durch diesen Abstand können wir jetzt wieder Musik machen und das auch genießen. Ich habe heute auch ein Leben neben meiner Karriere - überhaupt ein Leben. Mit sozialen Kontakten, Menschen, mit denen man spricht, Freunden. Das alles gab es damals nicht. Darum gab es irgendwann auch keine Inspiration und keinen Spaß mehr.
In einem Titel singst Du "I’m looking for something new" - was suchst Du, was reizt Dich?
Dinge, die mit Adrenalin verbunden sind. Ich mag extreme Sachen, wäre gerne mal für ein Jahr Polizist - mit so richtig krassen Einsätzen, wo du auch mal das Gefühl hast, dabei könnte ich jetzt draufgehen.
Da bist Du in L.A. ja genau richtig.
Stimmt (lacht). Ich liebe Fallschirm- oder Bungeespringen und krasse Achterbahnen. Außerdem möchte ich irgendwann mal eine eigene Modelinie haben. Und ich hätte unheimlich gerne einen eigenen Nachtclub - den geilsten Club Europas. Obwohl es hier in Berlin schon richtig geile Läden gibt. Ich liebe das "Berghain".
Hat sich das schrille Gekreische bei Euren Auftritten inzwischen gelegt?
Unser Publikum hat mittlerweile auch schon Falten - wie wir (lacht). Aber es ist auf jeden Fall eine besondere Energie da. Jeder hat die Kamera draußen, da ist nichts mit entspannt dasitzen, Popcorn essen und einfach mal gucken. Es ist diese Power im Raum und das ist total geil. Wenn ich manchmal zu anderen Shows gehe, erschrecke ich mich oft, wie ruhig es da ist. Und dann denke ich mir: Wenn ich da oben stehen würde und dieses Publikum hätte, würde ich wahrscheinlich denken, irgendwas ist verkehrt.
Im Song "Let us die as young as we are" singst Du vom frühen Tod. Du bist 27 - dachtest Du an den "Club 27"?
Uns haben viele Leute auf den "Club 27" angesprochen, meinten: Passt bloß auf! Ich feiere nun mal auch gerne und habe den Hang zum Übertreiben. Ich bin immer der letzte, der die Party verlässt. Unseren 27. Geburtstag haben Tom und ich tatsächlich nicht gefeiert - keine Drogen, kein Alkohol. Wir sind raus in die Natur gefahren, in einen Nationalpark. Nur wir beide mit unseren Hunden, haben also genau das Gegenteil gemacht.
Was möchtest Du noch erreichen?
Mit der Band wollen wir gerne noch nach Australien. Ich weiß, dass wir da auch Fans haben. Und privat … ich würde mich gerne mal wieder verlieben. Das wäre schön.www.rnz.de/panorama/rnz-leute_artikel,-Tokio-Ho...+ Der schwindende Erfolg scheint Vorteile zu haben ... die REVIEW zu Dream Machine von Tokio Hotel
www.laut.de/Tokio-Hotel/Alben/Dream-Machine-105..."Unfortunately it suits perfectly to the charts - Tokio Hotel are back with Dream Machine"
www.spreewild.de/kultur/2017/03/passt-leider-pe..."Actually you just wanna hate them but they grew up"
www.tonspion.de/musik/tokio-hotel/alben/dream-m...