читать дальше●1 - Билл /2: Mit ,,Kaulitz Hills - Senf aus Hollywood" haben Bill und Tom die deutschen Podcast-Charts erobert. Zeit für eine Runde Fakt oder Fake News, um zu checken, ob ihr echte Kaulquappen seid!
читать дальше●1 - Густав /1: видео: drive.google.com/file/d/1ignkvNwqYhd2ypqPlLgjzy... Boar watt nen Tach. Heute gefühlt den ganzen Tag gebaggert, weil wir morgen unsere Tore bekommen. Meine Mädels warn auf dem Rummel und danach hat mir meine Tochter noch geholfen. Jetzt schlafen und ich stelle fest: ich mag keine 60 Sek. Storys.
»Kaulitz Hills«: Was halten eure Fans von dem Podcast, Bill und Tom?
читать дальшеWir schreiben den 15. April 2007. Es ist 5 Uhr morgens und ich bin mit meinem Vater und einer Freundin mit dem Auto auf dem Weg nach Frankfurt. Plötzlich gibt es einen Knall, – der vordere rechte Reifen ist geplatzt. Das darf jetzt nicht sein, denke ich mir. Schließlich haben wir es eilig: Wir wollen nämlich auf ein Tokio Hotel Konzert. ›Ein Konzert morgens um 5 Uhr?‹, fragt ihr euch jetzt. Natürlich fängt es erst abends um 19 Uhr an, aber wir brauchen ja gute Plätze und nehmen deshalb gerne in Kauf, über 12 Stunden anzustehen und zu warten.
15 Jahre, 5 Monate und 4 Tage später sitze ich in einem Café in Berlin und schaue ungeduldig auf die Uhr. Noch 3 Stunden. Die Zeit vergeht einfach nicht. Warten scheint in Verbindung mit Tokio Hotel bei mir ein Ding zu sein. Nur warte ich heute nicht auf ein Konzert, sondern auf Bill und Tom Kaulitz persönlich. Ich darf sie nämlich zu ihrem Podcast »Kaulitz Hills – Senf aus Hollywood« im Spotify Studio interviewen. SCHREI! Das sang die Band schon 2005 in einem ihrer Hits und danach fühle ich mich heute.
Ich war fasziniert, denn die beiden waren wie im Podcast, sind sich ins Wort gefallen, habe die Sätze des anderen beendet und wir haben gemeinsam gelacht. Man sagt ja »Never meet your idols«, ich sage: »A dream came true«.
Tom und Bill Kaulitz haben mir im Interview verraten, was ihre internationalen Fans von dem Podcast halten, was ihnen am Podcasting am wenigsten gefällt und wie ein Podcast ihrer Bandkollegen Gustav und Georg aussehen würde. Außerdem habe ich den Kaulitz-Brüdern etwas für ihre Podcast-Kategorie »Süß, mittel, extrascharf« mitgebracht. Aber lest selbst …
Interview mit Bill und Tom Kaulitz zu »Kaulitz Hills – Senf aus Hollywood« Ich bin ein bisschen aufgeregt und kann mich ja direkt als Fan outen. Ich glaube, ich habe 17 Jahre auf diesen Moment gewartet. Und natürlich höre ich sehr gerne euren Podcast Kaulitz Hills. Aber in eurem Podcast sagt ihr ja, dass viele euch immer schreiben: ›Ich war ja kein Tokio Hotel Fan, aber euren Podcast höre ich richtig gern.‹ Wie findet ihr das?
Bill: Ich weiß, dass die Leute das nett meinen. Aber es ist natürlich auch ein kleiner Diss. Das ist ein bisschen ein deutsches Ding. Den Deutschen fällt es oft schwer, einfach nur ein Kompliment zu machen, ohne noch etwas Negatives damit zu verknüpfen. Zum Beispiel, dass man sagt: ›Oh, heute finde ich aber deine Haare schön.‹ Das heißt ja, dass sie die ganzen anderen Tage nicht so schön waren. Oder: ›Oh, ich finde, du siehst richtig erholt aus‹, heißt: ›Sonst siehst du immer scheiße aus.‹
Tom: Ja, wobei…
Bill: Nein, nein, das impliziert schon was, man könnte ja einfach nur sagen: ›Du siehst mega aus heute.‹
Tom: Aber ›heute‹?
Bill: Ja, oder du sagst einfach nur: ›Deine Haare sind fantastisch.‹ Fertig. Man könnte auch einfach sagen: ›Ich liebe euren Podcast.‹ Ohne zu sagen: ›Früher war ich nicht so ein Fan.‹ Ich glaube, Leute machen das, weil sie nochmal unterstreichen wollen, wie gut sie es finden.
Tom: Viele wollen sich auch nicht als Fan outen, weil sie Angst haben, wir würden dann denken: ›Oh Gott, das ist ein Fan‹.
Bill: Es gibt zum Beispiel auch Leute, die einen ansprechen und sagen: ›Irgendwoher kenne ich dich doch…‹ Und dann denke ich immer, sei doch einfach ehrlich, das finde ich oft besser. Aber ich verstehe auch, dass bei den Leuten eine Unsicherheit vorhanden ist, dass die denken, wenn sie sich nicht als Fan outen, ist es vielleicht sympathischer.
Tom: Aber es ist immer noch besser, als beides scheiße zu finden. (lacht)
Aber melden sich diese Leute, die Tokio Hotel und Kaulitz Hills nicht mögen, auch bei euch?
Bill: Also, es gibt mal Kommentare online, aber per E-Mail nicht.
Tom: Doch, doch, doch, doch, doch! Das Postfach ist auch voll mit Leuten, die sich aufregen. Das finde ich immer erstaunlich, dass es Leute gibt, die sich die Mühe machen, eine E-Mail zu schreiben oder einen negativen Kommentar zu hinterlassen. Nicht nur bei uns – das finde ich grundsätzlich ein Phänomen. Wenn ich was nicht mag, dann beschäftige ich mich damit einfach nicht. Aber Leute lieben es, sich aufzuregen. Das mache ich nur beim Fußball, da bin ich auch so ein Typ, der sich mal gerne aufregt. (Lacht)
Der Podcast ist im September ein Jahr alt geworden – Glückwunsch nochmal. Was hat sich für euch seitdem verändert? Hat sich irgendwas verändert?
Bill: Doch, es hat sich schon viel verändert. Das Feedback, was wir auf den Podcast kriegen, ist viel krasser, als wir uns das ausgemalt hätten. Wir wussten auch nicht, dass wir das so lange machen werden. Das hat erstmal mit einer Teststaffel angefangen, mit der wir geguckt haben, wie gefällt uns das und wie nehmen die Leute das an? Mit dem Feedback haben wir nicht gerechnet. Wir dachten, wir quatschen mal ein bisschen und es geht online. Wir kannten uns in der Podcastwelt noch nicht aus.
Tom: Und wir wussten vor allem auch nicht, wo es hingeht. Als wir die ersten Interviews letztes Jahr im September für Kaulitz Hills gegeben haben, ging’s ganz viel um den Inhalt. Wir hatten da aber erst eine Episode aufgenommen und noch gar keine Ahnung, wie das eigentlich wird und was wir da machen. Wird das eher witziger oder eher ernster? Welche Themen werden wir besprechen, werden es die Leute mögen oder nicht? Wir wussten noch nicht mal, in welcher Kategorie wir uns anmelden würden.
Bill: Wir sind schon sehr überrascht und auch überwältigt von dem Erfolg.
Tom: Total! Und ich will auch nochmal auf das Kompliment zurückkommen. Ich finde das sehr schön und freue mich total, wenn Leute sagen, sie lieben unseren Podcast.
Bill: Ja, weil es ein Kompliment an unsere Persönlichkeit ist. Die Musik ist ja eine Kunst, da ist es eine Geschmacksfrage. Beim Podcast ist es so, dass wir keinen Redakteur haben, das sind wirklich pur Tom und ich, wie wir im Studio sitzen und miteinander reden. Das hat keine Intention, das hat keine Geschichte, das ist einfach frischer Senf jede Woche (lacht). Wenn dann jemand sagt, er findet das gut, ist das ein sehr intimes Kompliment an deine Persönlichkeit. Das ist einfach toll.
Tom: Wenn das jemand scheiße findet, tut’s natürlich besonders weh. (Alle lachen)
Bill: Ist ja auch okay, man kann ja nicht jeden mögen.
»Wenn dann jemand sagt, er findet den Podcast gut, ist das ein sehr intimes Kompliment an deine Persönlichkeit. Das ist einfach toll.«
Bill Kaulitz
Das stimmt. Ihr habt ja auch viele internationale Fans. Ich erinnere mich noch an früher, wie viele Fans aus Frankreich oder Russland wegen euch Deutsch gelernt haben. Aber viele von denen können »Kaulitz Hills« ja gar nicht hören, weil sie kein Deutsch können. Melden die sich auch bei euch?
Tom: Ja, die sind ganz schön sauer.
Bill: Oh ja. Da sind ganz viele sauer.
Tom: Viele sagen: ›Wie könnt ihr es wagen, einen Podcast nur auf Deutsch zu machen?!‹
Bill: Im Tokio-Hotel-Fanclub gibt es Leute, die das in verschiedene Sprachen übersetzen. Es gibt eine Abschrift von jeder Folge und dann wird das in vier Sprachen übersetzt.
Tom: … was ja wahnsinnig aufwendig ist.
Bill: Das Ding ist nur, dass dabei auch viele Missverständnisse passieren. Unser Podcast ist sehr schnell und viele Witze und Ausdrücke, die wir benutzen, kannst du nicht übersetzen. Auf Englisch würde ich das ganz anders formulieren und da wäre der Flow ein anderer. Das ist schwer, wenn man dann eine Abschrift hat.
Tom: Das ist ja auch im Alltag so: Du bekommst eine SMS oder eine E-Mail und denkst: ›Was ist denn das, das ist ja total frech.‹ Aber dann unterhält man sich oder telefoniert und merkt, das war gar nicht so frech gemeint, wie es geschrieben war. Deshalb bin ich da so ein bisschen hin- und hergerissen, ob ich das mit der Abschrift so richtig gut finde …
Bill: Da können sehr viele Missverständnisse passieren, aber gleichzeitig verstehe ich auch, dass sie gerne verstehen wollen, was wir da reden.
Tom: Ich bin sehr froh, dass der Podcast auf Deutsch ist. Unser Englisch ist zwar sehr gut, aber ich bin auf Deutsch schon einfach freier.
Bill: Ich glaube, die Persönlichkeit ist auch ein bisschen eine andere auf Englisch. Deutsch ist einfach unsere Muttersprache und Englisch ist eine Sprache, die man dazugelernt hat.
Und könntet ihr euch vorstellen, ein zweites Kaulitz Hills auf Englisch zu machen?
Bill: Also, ich meine, wenn Spotify International uns jetzt fragt, ob wir nicht ein Kaulitz Hills auf Englisch machen würden … (lacht)
Tom: Wäre mal interessant zu sehen, wie das so ist, miteinander Englisch zu reden.
Bill: Können wir auch.
Ihr habt ja eben gesagt, dass ihr letztes Jahr beim ersten Pressetermin nach einer Folge noch keinen richtigen Plan hattet, wo es mit dem Podcast hingeht. Habt ihr denn jetzt einen Plan?
Bill: (lacht) Naja, nee, aber man hat natürlich ein besseres Verständnis, wie Podcast funktioniert.
Tom: Seitdem wir selber Podcast machen, höre ich auch andere Podcasts.
Zum Beispiel?
Bill + Tom (einstimmig): Fest und Flauschig.
Tom: Ohne alle anderen runtermachen zu wollen – aber ich finde, Fest und Flauschig sind mit Abstand die Besten, die es da draußen gibt. Das war für uns auch total eine Ehre, dass wir eine Folge zusammen machen konnten. Die sind schnell, die sind witzig. Man hat das Gefühl, die sind auch nach so vielen Jahren noch super. Ich mag es nicht, wenn man merkt, dass die Leute sich zu viele Gedanken machen. Das ist auch das, was wir über die Zeit gelernt haben: Je weniger man sich vorbereitet, desto besser ist es. Natürlich macht man sich mal Stichpunkte und sagt, das will ich im Podcast besprechen, aber viel bereiten wir nicht vor.
Bill: Wir besprechen manche Sachen jetzt weniger, weil wir die uns für den Podcast aufheben. Man denkt ein bisschen mehr in der Podcast-Welt.
Tom: Man hebt sich gewisse Stories auf und macht sich ein paar Notizen. Bei uns ist es nie so, dass wir uns groß vorbereiten. Man würde es bei mir denken, weil ich so wahnsinnig witzig bin, aber ich schreibe nie einen Witz vor. (alle lachen) Aber du weißt, was ich meine: Man kann das nicht so durchstrukturieren und ich finde bei manchen Leuten – ohne Namen zu nennen, – merkt man, die wollen clevere Übergänge schaffen und das finde ich immer schwierig.
Bill: Ich glaube, manche müssen auch irgendwann den Moment finden und den Absprung schaffen und sagen: Vielleicht ist es auch auserzählt. Das ist bei Serien auch so. Nach einer Weile ist der Witz raus. Den Punkt müssen wir auch irgendwann finden, aber so weit ist es noch nicht.
Thema Live Podcasts: Das ist ja aktuell voll das Ding. Könntet ihr euch auch vorstellen, das mit »Kaulitz Hills« mal zu machen?
Bill: Für uns ist ein bisschen komisch, weil wir natürlich Touren durch die Band sehr gut kennen. Und so richtig haben wir auch noch gar nicht verstanden, wie das mit Live-Podcasts funktioniert. Das ist gerade für uns auch komisch mit dem Livepublikum, weil wir bei der Aufnahme wirklich intim zu zweit im Studio sitzen, uns in die Augen gucken und miteinander aufnehmen. Wir haben jetzt ein paar Folgen mitgefilmt und selbst da ist es schon so, dass man sich etwas beobachtet fühlt, weil noch ein Auge mit dabei ist. Das fühlt sich dann auf einmal an wie ein TV-Interview.
Tom: Ich will beim Podcast nie in so eine Professionalität überswitchen.
Bill: … wo wir das Gefühl haben, wir müssen jetzt abliefern. Da ist Publikum und dann verändern wir uns. Das ist so ein bisschen unsere Angst. Aber grundsätzlich können wir uns das schon vorstellen. Wir sind ja nicht schüchtern, wir kennen das ja vor Publikum aufzutreten.
Tom: Es ist wie mit dem englischen Podcast. Es ist wahnsinnig spannend, das mal rauszufinden. Ich weiß überhaupt nicht, wie das ist.
Bill: Es ist eine Frage des Geldes. (alle lachen) Wie bei allem.
Tom: Am liebsten hätte ich – wenn ich das machen würde – dass der Raum komplett dunkel ist …
Bill: Dass das Publikum ganz gedimmt ist.
Tom: Ja, genau. Dass man das Gefühl hat, man ist unter sich.
Bill: Ich habe sofort ganz viele Ideen, jetzt, wo wir so drüber sprechen…
Und könntet ihr euch vorstellen, häufiger einen Video-Podcast aufzunehmen?
Bill: Wir haben gesagt, wir machen das immer in besonderen Momenten. Wir haben ja so eine Urlaubsfolge am Jersleber See gefilmt (lacht). Oder Felix und die Kraftklub-Jungs waren zu Gast und dann filmen wir mal. Aber wir wollen es nicht zum Video-Podcast machen. Ich finde, das schöne am Podcast ist, dass da ganz viel Vorstellung dazu kommt. Wir wollen den Leuten diese Vorstellung nicht nehmen. Ich will, dass die Leute noch ein bisschen Fantasie haben, sich vorzustellen, wie sieht da jetzt wirklich bei denen aus? Es ist wie beim Buch lesen. Man macht sich seine eigene Vorstellung davon und manchmal ist man vom Film dann enttäuscht.
Tom: So ist es ja auch bei Stars, die man trifft. Bill, wenn man dich trifft, sind ja auch manche enttäuscht. (lacht)
Bill: Ja, dann denken die, ›Oh, so sieht der in echt aus?! Oh Gott.‹ (Alle lachen)
Ich muss sagen, noch bin ich nicht enttäuscht. (alle lachen) Ihr habt eben gesagt, ihr bereitet euch kaum vor. Ihr habt ja aber ein paar feste Kategorien im Podcast »Kaulitz Hills«. Wie läuft das so?
Tom: Das war wichtig für uns zum entlanghangeln, damit man diese 60 Minuten füllt bzw. in den 60 Minuten bleibt. Es hilft, dass es nicht so kreuz und quer ist.
Bill: Da haben uns Studio 71 und Spotify am Anfang ein bisschen an die Hand genommen. Wir dachten erstmal, wir labern jetzt eine Stunde. Die meinten aber, dass ein bisschen Struktur gar nicht schlecht ist. Wir hassen Struktur und waren sofort wieder die Rebellen. Jetzt sind wir ganz froh, dass wir die Kategorien haben. Es ist gut, wenigstens einen kleinen Leitfaden zu haben.
Ich kann schon mal anteasern, dass ich auch etwas für eine eurer Kategorien von »Kaulitz Hills« mitgebracht habe, aber das machen wir zum Schluss.
»Ich finde, das schöne am Podcast ist, dass da ganz viel Vorstellung dazu kommt. Wir wollen den Leuten diese Vorstellung nicht nehmen.«
Bill Kaulitz
Ihr habt ja jetzt schon viel vom Podcasten geschwärmt, aber gibt es irgendwas, was euch so richtig daran nervt?
Bill: Das Einzige ist, dass man es wirklich einmal die Woche schaffen muss, Zeit zu finden. Die Produktion ist aufwendiger als man denkt. Wir nehmen das zu Hause auf, Tom bereitet die Folgen immer selber auf und liefert sie fertig an. Das ist schon ein Aufriss, dass es qualitativ gut klingt, man kein doofes Rauschen hört oder wir eine versetzte Leitung haben. Manchmal schneidet man auch mal einen Schmatzer oder so raus.
Tom: Oder man ist viel zu lang und muss einen Teil rausnehmen …
Bill: Für uns ist die größte Aufgabe dadurch, dass wir so viel reisen, uns einmal die Woche zu verabreden. Und gerade wenn ich in Deutschland bin und arbeite und Tom wieder mal in LA am Pool liegt (lacht), sind die neun Stunden Zeitunterschied die einzige Challenge bei uns.
Tom: Und was ich mir manchmal denke, – und das ist wie mit Songs –, wenn die Folge einmal draußen ist, ist sie immer da. Die kannst du dir in 10 Jahren immer noch anhören. Das geht auch nicht weg. Aber davon muss man sich ein bisschen freimachen.
Bill: Es ist schon auch eine kleine Reality-Sendung.
Tom: Das ist ein bisschen wie ein Tagebuch. Man erzählt sehr viel und das ist für immer draußen.
Kommen wir mal zu euren Bandkollegen Gustav und Georg. Wenn ihr euch jetzt vorstellt, die beiden würden einen Podcast machen, worüber würden sie so reden?
Bill: Oh, also ich glaube, das wäre ganz langweilig. (alle lachen) Die sind einfach keine Schnatterelsen. Bei uns ist das so, dass jeder vorher schon gesagt hat: ›Ein Wunder, dass ihr keinen eigenen Podcast habt, ihr seid nur am labern, ihr kriegt ja den Mund gar nicht zu…‹ Georg und Gustav brauchen schon irgendjemanden, der das aus denen rauskitzelt.
Tom: Ich finde die beiden wahnsinnig witzig. Thematisch würde es bei denen eigentlich ganz gut passen, weil bei Gustav würde es viel ums Essen gehen – und bei Georg ums Abführen von Essen. Er kümmert sich darum, was später rauskommt. (Lacht)
Bill: Aber er könnte auch einen kleinen Business-Podcast machen. Georg ist ein kleiner Klugscheißer. Das könnte schon witzig sein, es braucht nur noch den richtigen Partner.
Tom: Wir könnten bei uns Kategorien mit den beiden einführen… So eine kleine Business-Kategorie mit Georg…
… Und Gustav kann den Rezepttipp der Woche geben.
Tom: Genau.
Dann kommen wir jetzt zu der angeteasten Kategorie, die ich mitgebracht habe. Ich habe euch zwei Sachen für eure Ranking-Kategorie Süß, mittel, extrascharf, die ihr regelmäßig in »Kaulitz Hills « macht, mitgebracht. Bill, ich würde mit dir anfangen. Und zwar hätte ich zur Auswahl: Mit Gustav campen gehen, mit Tom Fußball gucken…
Tom: Da weiß ich jetzt schon, was auf den letzten Platz kommt…
… oder mit Georg Kleiderschrank tauschen.
Tom: Ohhh okay, dann bin ich vielleicht doch nicht auf dem letzten Platz. (Lacht)
Bill: Also, ich sage mit Tom Fußball gucken auf süß.
Tom: Ist am ungeilsten?
Bill: Nee, das finde ich am wenigsten schlimm. Ich würde mir einfach einen reinorgeln, bei Tom gibt’s immer zu trinken, die Bar ist immer voll, das heißt, das kann ich noch irgendwie verkraften. Das würde ich auf süß packen. Mittel: Mit Gustav campen, das finde ich schon hart, weil ich kein Camper bin.
Tom: Aber wenn Campen, dann mit Gustav. Der kennt sich echt aus!
Bill: Und ich glaube, mit den Campingplatz-Leute hätte ich auch meinen Spaß. Ich würde bestimmt den ein oder anderen ganz sexy finden. Darum könnte ich mir auch vorstellen, dass ich auf so einem Zeltplatz ein wildes Wochenende hätte. Und da gibt es sicher ein paar Bierbäuche, die finde ich ja gar nicht so schlecht. Extrascharf wäre: mit Georg Kleiderschrank tauschen. Das finde ich eine absolute Katastrophe. (alle lachen) Wenn ich mir vorstelle, dass ich heute auf dem Event Georgs Sachen anziehen müsste …
Tom: Aber jetzt kann ich dir ja mal sagen: Bill geht immer öfter an meinen Kleiderschrank. Was er heute anhat, ist aus meinem Kleiderschrank.
Ist auch sehr schön.
Bill: Das ist ein Geschenk von Tom.
Tom: Das habe ich dir nicht geschenkt, das hast du dir geklaut und ich habe gesagt, du kannst es behalten.
Bill: Ist doch wie ein Geschenk. (Alle lachen)
Und für dich, Tom, habe ich mitgebracht: Mit Gustav Instrumente tauschen, mit Georg Hund tauschen (Tom lacht) oder mit Bill zum Schönheits-Doc gehen.
Tom: Und ich muss selbst auch was machen lassen?
Ja, nur begleiten wäre ja langweilig.
Bill: Kannst dir was in die Lippen spritzen.
Tom: Was würde ich denn da machen? Da gibt’s ja nicht viel zu machen bei mir … (lacht)
Bill: Also, die müssten so einiges bei dir machen.
Tom: Dann würde ich sagen, süß – also nicht so schlimm – auf jeden Fall mit Gustav Instrumente tauschen, weil ich eigentlich immer Schlagzeuger werden wollte. Ich glaube, vom Talent her wäre ich der bessere Schlagzeuger geworden.
Besser als Gustav oder besser als Gitarrist?
Tom: Besser als Gitarrist. Gitarre habe ich nur gespielt, weil ich es musste, aber ich wäre der bessere Schlagzeuger geworden. Bei mittel, würde ich sagen: mit Georg Hund tauschen. Wobei so ein kleiner Hund… Also, ich liebe Hunde über alles – Georgs Hund ist auch total süß – aber der ist wirklich eher wie ein kleines Meerschweinchen. Georg sagt oft: Wir können nicht kommen (synchron mit Bill) ›Wir wissen nicht, wohin mit dem Hund …‹
Bill: Dann denke ich immer, klemm den doch unter den Arm. Und der Hund fährt nicht gerne Auto. ›Wenn dem Hund wieder schlecht wird …‹ Dann denke ich immer, der sabbert doch nur einen kleinen Fleck irgendwo hin, wenn der sich übergibt.
Tom: Wenn der sagt, der Hund hat reingemacht, dann denke ich immer, das siehst du doch gar nicht. Das kannst du ja mit dem Taschentuch wegmachen.
Bill: ›Oh, er hatte heute Durchfall, wir müssen erstmal die Wohnung sauber machen.‹ (Alle lachen)
Tom: Ich liebe Hunde, aber das wäre eher so ein Meerschwein-Tausch. Dann würde ich sagen, extrascharf, auf jeden Fall mit Bill zum Schönheitschirurgen gehen. Da würde ich nie wissen, was passiert.
Bill: Du weißt nicht, was passiert und ob es auch dauerhaft ist.
Tom: Genau. Und bei dir ist ja auch schon einiges daneben gegangen, wie man sehen kann. (lachen) Von daher hätte ich da Angst.
●3 - Густав /3: видео: drive.google.com/file/d/1f6rjeDQjO_2BW08vXsgHrk... Добрый вечер, дамы и господа. Вечерний раунд с @herr_lucky_. Девочки лежат в постели, а сегодня по телевизору показывают футбол. Вот и сходи с ума. Bis später ihr Rabauken.
●2 - Густав /2: видео: drive.google.com/file/d/1kN3dbtBiRZNTE2F5jiRmw5... По словам дорогой, после обеда было не так уж и спокойно. Сейчас я заберу нашу Kleene с дня рождения, а потом еще будут домашние задания для школы. Завтра еще и тест по математике. Schön Feiertag euch!
●3 - Густав /3: видео: drive.google.com/file/d/1z3dOaiBJGpCVjY2tyaHXs7... Снова вернулся с дня рождения. Теперь пакет ,,Give Away" распаковывается, и мы просто не знаем, как это на самом деле называется по-немецки. Давайте назовем это подарком. Но теперь сначала школа.
●5 - Густав /493: www.instagram.com/p/CjQXL99qwWj/ Anzeige Hey Leute, da ich nun stolzer Vater eines wundervollen Schulkindes bin, gehören nun jeden Tag Hausaufgaben zu unserem Leben. Unser DEEBOT T10 Turbo unterstützt uns wirklich täglich im Haushalt und damit haben wir einfach mehr Zeit für die wesentlichen Dinge im Leben. Ich möchte euch heute nochmal an das Gewinnspiel von @ecovacs_deutschland erinnern, damit auch ihr mehr Zeit für euch und eure Liebsten habt. Um teilzunehmen müsst ihr selber ein Bild oder Video mit den Hashtags #ECOVACS & #DEEBOTyourLife auf eurem Kanal hochladen und diese Frage beantworten: „Was würdest Du mit der Zeit machen, die der DEEBOT Dir schenkt?“ Ich drücke euch die Daumen #ECOVACS #ECOVACSROBOTICS #DEEBOT #DEEBOTT10TURBO #DoMoreOfWhatYouLove #robotvacuum #homecleaning #RoboticVacuumCleaner #tidyhome #DEEBOTyourLife
PARIS, FRANCE - SEPTEMBER 29: Bill Kaulitz attends the "Scandal" by Jean Paul Gaultier party as part of Paris Fashion Week on September 29, 2022 in Paris, France.
Als Entrée gab's heut gebeizten Lachs auf einem Bettchen aus Wildblumensalat. Zum Hauptgang ein leckeres Risotto an Gambas. Und für die Traumpiraten unter euch, die schon ganz aufgeregt nach den Rezepten gefragt haben: ich kann euch beruhigen, das machen wir demnächst mal gemeinsam beim Live-Kochen!
Panna Cotta auf einem beerigen Fruchtspiegel gab's als Dessert. Lecker war's! Besonders beim Zwischengang hab ich für meine Gäste heute mal richtig hoch gestapelt. Die verschiedenen Käse- und Senfkreationen wurden auf einer Etagere von @villeroyboch serviert. Das schicke Steingut-Service aus der Serie Perle mor Sand in dezenten Erdtönen, sowie das Besteck sind ebenfalls aus dem Hause @villeroyboch und haben unser Abendessen auch optisch zum perfekten Dinner gemacht. ————————— #dinner #friends #villeroyboch #werbung
● - kaulitzhills.podcast Больше фот - www.instagram.com/p/CjIgFQ_o0fg/ Auf Worte lassen wir Bilder folgen! Auch wenn sich der Zauber des Abends kaum akkurat einfangen lässt: Hier ein paar Eindrücke von der großen Geburtstagsparty! Ein dickes Dankeschön für die Fotos geht an @julianhuke !
Wir haben Bill und Tom Kaulitz zum Bewerbungsgespräch getroffen
Jonas Bickelmann Bewerbungsgespräche sind nie leicht. Man präsentiert sich selbst auf dem Silbertablett und sitzt unbekannten Menschen gegenüber, die genau prüfen, ob man zum Team und Unternehmen passt. Dabei dreht sich alles um die richtigen Fragen – und die können manchmal echt abwegig sein. Die perfekte Ausgangslage für Business Punk, um bekannte Persönlichkeiten zum Bewerbungsgespräch einzuladen.
читать дальшеSchon als Teenager kannte sie die halbe Welt. Bei den US-Video Music Awards 2008 schlugen sie Taylor Swift und Miley Cyrus. Die Kaulitz-Brüder wurden unter den Augen der Öffentlichkeit erwachsen. Der Umzug nach Los Angeles war auch eine Reaktion auf die Verfolgung durch Fans und Presse. Zuletzt feierten die Zwillinge das einjährige Jubiläum ihres Spotify-Podcasts „Kaulitz Hills“.
Eins aber haben Bill und Tom Kaulitz, heute 33, nie erlebt: Ein Vorstellungsgespräch. Zumindest nicht auf der Bewerberseite. Denn heute beschäftigen sie als Unternehmer selbst mehr als 25 Menschen, unter anderem im Vertrieb von Kleidung. Das folgende Job-Interview ist also eine Premiere für die Tokio Hotel-Stars.
Herr Kaulitz, Herr Kaulitz, wie schön, dass Sie sich die Zeit nehmen! Wir wollen mehr über Ihre Persönlichkeit erfahren. Mit diesem Bild: Ein großer Schwarm Fische, wo schwimmen Sie? Vorne, hinten, gegen den Strom?
Bill: Gegen den Strom.
Tom: Aktuell tun wir das beide. Ich könnte aber auch mit dem Strom schwimmen. Vorne!
Bill: Ich fühle mich in Gruppen super unwohl.
Tom (grinst): Und die Gruppen mit ihm!
Bill: Bin ein totaler Einzelgänger, mag immer das Gegenteil. Das habe ich drin, seit ich ein kleiner Junge bin. Da präge ich Tom mit. Wenn ein Outfit alle gut finden, dann ziehe ich genau das andere an. Das ist so in allen Situationen meines Lebens.
Sie sind also ein Anti-Konformist. Ob das im Team funktionieren wird?
Bill: Ich ziehe auch Kraft aus Hass. Meine Herkunft ist ein Antrieb und Motor meines Lebens – ich wollte immer weg von der Tristesse, den grauen Mauern und Vorstadt-Ghettos.
In Magdeburg war das.
Bill: Wenn ich als Kind in Beverly Hills am Pool gelegen hätte, wer weiß.
Tom: Ich kann es mir ungefähr vorstellen!
Bill: Dann wäre ich jetzt schon zum sechsten Mal in der Betty Ford-Klinik zur Therapie. Aber ich ziehe aus meiner Vergangenheit viel Motivation. Ich wollte da immer weg und ich wusste, dafür muss ich extrem viel arbeiten.
Sie sind also niemand, der immer nur gelobt werden will?
Bill: Auf keinen Fall. Ich wollte nie jedem gefallen. Wenn Leute Dinge scheiße finden, mir etwas nicht zutrauen, dann will ich beweisen, dass es doch geht!
Was mögen Sie an Magdeburg?
Bill (lacht): Da muss ich überlegen… Meine Familie.
Tom: Dass es Teil unserer Geschichte ist.
Bill: Ja, ist es. Man kann seine Vergangenheit anders umarmen, wenn man Zeit vergehen lässt. Wir haben unsere Probleme mit dem Ort gehabt. Aber heute können wir Magdeburg in den Arm nehmen.
Auch wenn man heute viel mobiler arbeiten kann: Wo haben Sie Ihren Wohnsitz?
Bill: Wir sind ständig unterwegs, fühlen uns auch ganz schnell zu Hause. Dadurch dass wir, seit wir 15 waren, ständig auf Tour sind. Aber grundsätzlich leben wir in L.A. Da ist unser Wohnsitz, das ist unser Zuhause.
Tom: Beruflich sind wir aber auch oft in Berlin!
Haben Sie eine feste Wohnung in Berlin?
Bill: Nein.
Tom: Obwohl wir immer sagen, dass eine Wohnung hier Sinn machen würde.
Bill: Bei dem, was wir an Kohle rauskloppen für Hotels, da könnten wir uns eigentlich auch ein Haus kaufen.
Und das Hotelleben, das genießen Sie nach all den Jahren noch? In manchen Berufen gehört das ja dazu.
Bill: Nee, ich nicht. Du?
Tom: Ich auch nicht.
Bill: Das ist für mich immer automatisch Arbeit. Deshalb brauchen wir auch Hotels, die gut funktionieren. Man bucht ja beruflich anders, als wenn es eine Reise mit Freunden wäre. Zum Arbeiten kann es dann nichts so Cooles sein, kein Boutiquehotel. Wir buchen deshalb eher was… Schickes.
…Da müssen Sie beide lachen…
Bill: …Ich weiß ja, was die Leute immer denken. Aber es geht darum, dass wir manchmal um zwei Uhr nachts ankommen und dann etwas essen müssen. Das Boutiquehotel ist sicher cooler, aber da gibt es um zwei nachts nichts mehr zu essen.
Tom: Coole Hotels sind wirklich gar nicht mein Ding. Ich schlafe am besten in den Hotels, wo die Leute denken, das ist für so altbackene Geschäftsleute. Da fühle ich mich zu Hause. Da gibt es 24 Stunden Service, die kümmern sich ums Gepäck, ums Ein- und Auschecken. Man ist ja auch in einem Alter, wo man so ein paar kleine Beschwerden hat. Dann wachst du morgens auf und denkst: der Rücken! Weil das Bett scheiße war.
Oh, Sie sind auskunftsfreudig. Das hätte ich Sie als Personaler gar nicht fragen dürfen – es betrifft ja den Gesundheitszustand.
Tom: Ja, das haben wir jetzt freiwillig preisgegeben.
Bill: Tom hatte gerade Cluster-Kopfschmerzen. Und ich einen kleinen Eingriff, bei dem eine Krebs-Vorstufe entfernt wurde. Auf solche Dinge müssen wir jetzt achten, man muss zum Hautarzt, sich regelmäßig checken lassen.
Home Office oder zurück ins Büro?
Beide: Zurück ins Büro!
Bill: Das ist für uns leicht zu sagen, weil wir nie im Büro sitzen. Das war eher so eine kleine Erinnerung an unsere Mitarbeiter. Zurück ins Büro, ist auch schön!
Tom: Ich muss dazu ganz ernsthaft sagen: Ich arbeite besser in einem anderen Umfeld. Ich fahre lieber raus ins Studio. Wie beim Sportmachen, zuhause wird das nichts. Im Fitnessstudio schon.
Die Frage, vor der viele Angst haben: Was ist Ihre größte Schwäche?
Bill: Ich bin wahnsinnig ungeduldig. Warten, den Dingen Zeit geben. Daran muss ich arbeiten. Ich will alles immer schnell und sofort und gleich.
Tom: Ich bin zu perfektionistisch. Manchmal auch selbst mein größter Kritiker. Ich wünschte mir, ich könnte Sachen auch mal abgeben. Kontrollfreak, total!
Micromanager also – in alle Kleinigkeiten involviert.
Bill: Sind wir beide. Das ist schon schlimm. Auch bei uns im Team, da sind wir immer die letzte Anlaufstelle. Und viele sagen: Gib doch auch mal paar Sachen an andere ab.
Tom: Die Rolle wird aber auch immer wieder bestätigt, weil ich dann etwas finde, was falsch gelaufen ist.
Bill: Bei uns ist das eben auch persönlicher als bei einem klassischen Job. Unser Business ist unsere Persönlichkeit.
Ungeduldig haben Sie gesagt, wie äußert sich das?
Bill: Wenn mir die Leute sagen, lass mal eine Nacht darüber schlafen, dann nervt mich schon der Satz. So will ich nicht aus einem Meeting rausgehen. Worüber will man denn schlafen? Lasst uns bitte aus dem Meeting rausgehen und sagen können: So wird’s gemacht. Ich bin da ein totaler Bauchmensch. Da mache ich auch Fehler. In solchen Momenten hätte ich dann doch vielleicht lieber eine Nacht drüber geschlafen. Aber ich weiß dass ich aus dem Bauch heraus mal ein bisschen voreilig entscheide. Dann bin ich selber schuld. Ich will alles sofort und gleich. So bin ich auch außerhalb vom Beruf. Wenn ich in einem Laden bin und die haben etwas nicht mehr in der 46, können es aber bestellen. Das habe ich noch nie gemacht!
Tom: Nee, ich auch nicht.
Wir arbeiten heute ja viel mit Social Media, mit Algorithmen, die dir ständig mitreißenden Content kuratieren, die genau wissen, was dich an den Haken bekommt. Wird die Ungeduld dadurch schlimmer?
Bill: Ich glaube schon… Obwohl, wenn ich mir zum Beispiel Toms Kinder anschaue, seine Stiefkids, dann bin ich im Vergleich schon sehr slow. Ich gucke vielleicht Serie, bin nebenbei noch am Telefon. Denke mir: Du musst dich doch mal auf eine Sache konzentrieren. Aber wenn ich bei Leni oder Henry aufs Telefon gucke und sehe, wie schnell die das bedienen… So schnell funktionieren meine Augen gar nicht.
Tom: Das ist eine Generation, die damit aufwächst. Ich bin da total langsam und unmodern.
Bill: „Ihr seid solche Boomer, checkt gar nichts“, sagen die dann zu uns. Tom ist wirklich langsam. Er ist auch niemand, der sofort zurückschreibt. Kein Instagram, E-Mail kann auch mal liegenbleiben. Das kann ich nicht.
Wie kommt’s?
Tom: Peace of Mind. Ich habe mich mal dafür entschieden und das bis heute beibehalten. Ich bin ja in der glücklichen Situation, das andere das für mich machen. Bill macht den Band-Account, Gustav und Georg auch. Dazu die privaten Accounts.
Bill: Da lässt du sehr viel Geld liegen. Ich will gar nicht wissen, wie viel Kohle du mit einem Instagram-Account machen könntest. Werbung, Kooperationen… Weil du auch das nicht nötig hast, du arrogante…
Tom (lacht): Das ist total okay für mich, das Geld liegen zu lassen. Meine Frau zum Beispiel liebt ja auch Instagram
So kann man es ausdrücken. Heidi Klum hat auf Instagram ziemlich genau zehn Millionen Fans. Färbt das nicht ab?
Tom: Ich habe ernsthaft kein Interesse daran. Ich hasse Fotoshootings. Nie Interesse daran gehabt.
Bill: Ich liebe Fotoshootings total!
Tom: Auch rote Teppiche hasse ich. Wenn es eine Social Media-Plattform gäbe, wo ich meine Produzenten-Skills teilen kann, da wäre ich dabei.
Sie ziehen da also eine Grenze für sich, dass Ihnen die Zeit im analogen Leben mehr bedeutet?
Tom: Das auch. Und weil ich glaube, dass man sich verrückt macht, wenn man die ganzen Sachen liest, die über einen geschrieben werden. Ich habe mich nie gegoogelt, nie gelesen, was über mich auf Twitter geschrieben wird, außer natürlich für unseren Podcast.
Das leitet perfekt zu meiner nächsten Frage an Sie über: Stehen Sie denn gerne in der Öffentlichkeit?
Bill: Ich kann mich kaum an das Leben davor erinnern. Wir stehen jetzt den größeren Teil unseres Lebens in der Öffentlichkeit. Und davor waren wir Kinder, keine ausgewachsenen Menschen. Es gehört für mich einfach dazu. Wenn ich mit Freunden unterwegs bin, dann sind die genervter davon als ich selbst. Sagen mir: Ich könnte das nicht, würde sagen, dass die Leute sich verpissen sollen. Aber mich strengt das gar nicht an. Es ist wie für andere Autofahren, dass mich jemand nach einem Foto oder nach einem Autogramm fragt.
Tom: Ich denke auch nicht in dem Schema: Wir sind jetzt in der Öffentlichkeit, deshalb kann ich bestimmte Sachen nicht machen. Ich mache mir das nicht bewusst. Und will mich auch nicht einschränken, was ich sage oder wie ich lebe. Aber ich könnte nie sagen: Ja, ich bin gerne eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Das gehört dazu, ja. Aber ich würde nie in der Öffentlichkeit stehen wollen, ohne die Sachen, die mir wirklich wichtig sind: die Musik.
Sie haben schon früh negative Erfahrungen gemacht. Ich habe gelesen, dass sie Ihren 16. Geburtstag mit einem Magazinteam feiern mussten. Und nur, weil die sie mit angeblichen Negativgeschichte erpresst haben.
Bill: Furchtbar, ja! Früher wurden immer solche Deals gemacht. Wir haben da noch eine Schlagzeile in der Hinterhand, gebt uns doch morgen mal ein Exklusivinterview. Irgendwann sagst du dir aber: Scheiß drauf! Die bringen ihre Schlagzeile am Ende sowieso.
Tom: Diese Boulevardmedien verkaufen dir auch keine einzige Platte. Das lernt man mit der Zeit.
Dass Sie heute über den Podcast oder Social Media direkt an das Publikum herantreten können, ist eine Umkehr der Machtverhältnisse. Jetzt können die Boulevardmedien Ihren Posts nur noch hinterherhecheln. Die Deutungshoheit haben sie verloren.
Bill: Das ist natürlich schon cool, dass wir eigentlich gar keine Interviews mit irgendwem mehr machen müssen. Was wir im Podcast erzählen, ist unser direkter Draht zu den Menschen.
Genugtuung, dass die Yellow Press ihr Geschäftsmodell verliert, unter dem Sie mal gelitten haben?
Bill: Nicht unbedingt Genugtuung, aber das Gute ist: Man hat die Leute so ein bisschen bei den Eiern. Ob es Zollbeamte sind oder Redakteure, die ein Interview mit uns machen. Die sagen dann: Aber bitte erwähnt meinen Namen nicht im Podcast. Die Leute wissen jetzt: Ich kann nicht einfach so etwas schreiben, das gar nicht passiert ist. Weil wir im Podcast damit aufräumen.
читать дальше●1 - Густав /1: медиа: drive.google.com/file/d/1R0mbgEXDSN0Qpi0Vg76XSX... ●2 - Густав /2: видео: drive.google.com/file/d/1jtS_Gf3_AMtJF5ZE5vNOdZ... Ein neues Bettchen ist da und es ist für meine Frau, wenn sie schnarcht und die Wahrheit kommt ans Licht, wenn kleine Kinder dabei sind. Auf Hilfe darfich beim Aufbau auch nicht hoffen. Здесь есть новая кроватка, и она для моей жены, когда она храпит, и правда выходит на свет, когда в ней есть маленькие дети. На помощь в строительстве тоже не стоит надеяться.
drive.google.com/file/d/1YXxy_AHw-03rcI2aluzVAA... Meine Mädels gehen jetzt übrigens schlafen. Wegen Schule, die Spaß macht und wegen der coolen Lehrerin. Ich mach jetzt Wäsche und zocke ne Runde. Tschüsseldorf!
● - roberthaymaniconography: www.instagram.com/p/CjCmi2iuCvu/ THE BEAUTIFUL SOUL ... THE HANDSOME MAN ... THE UBER TALENTED LEAD SINGER OF TOKIO HOTEL ... BILL KAULITZ #ROBERTHAYMANICONOGRAPHY #ICONOGRAPHY #ICONOGRAPHER #LAPHOTOGRAPHER #TOKIOHOTEL #BILLKAULITZ