.................................. Том Каулитц после поражения «Баварии»: «Не могу в это поверить» Когда решение было принято в пользу «Лейпцига», Каулитц уже не мог скрывать своего разочарования. Разочарованный и потрясенный, он смотрит на поле.
Что еще хуже, Хайди Клум также начинает дразнить в этот момент. «Том, что ты на это скажешь?» — спрашивает 49-летняя женщина у своего любимого. Но он не хочет отвечать. Клум: «Слишком? слишкомоооом? Что вы скажете на это сейчас?»
Только после того, как его несколько раз спросили, он произносит короткое «Я не могу в это поверить. Я не могу в это поверить». Первоначальная эйфория сменилась разочарованием. Как и Том Каулитц, многие из тех, кто остается в «Баварии», должны чувствовать то же самое. .................................
Kostet diese Niederlage den Bayern am Ende die Meisterschaft in der Bundesliga? Live im Stadion dabei: Top-Model Heidi Klum (49) und Ehemann Tom Kaulitz (33). Gemeinsam verfolgen sie den möglichen Meister-K.o. auf der Tribüne. Dabei hält sie ihre Eindrücke in einer Story auf Instagram fest. Während sie sich vor allem amüsiert, erlebt Kaulitz ein Wechselbad der Gefühle.
Tom Kaulitz und Heidi Klum gemeinsam auf der Tribüne Tom und Heidi geben auf der Tribüne alles. Lautstark und mit Drinks in der Hand feuern sie gemeinsam den Rekordmeister an. Das nervenaufreibende Spiel hält vor allem den „Tokio Hotel“-Star nicht auf seinem Platz, stattdessen springt er immer wieder wild auf. Zur Feier des Tages hat er sich sogar ein Bayern-Trikot übergezogen. Es sind Szenen, die Top-Model Klum festgehalten hat und mit ihren 7,9 Millionen Instagram-Abonnenten teilt.
Doch am Ende hilft auch die Unterstützung des Glamour-Paars den Münchnern nicht. Mit 1:3 verlieren sie gegen RB Leipzig, verspielen dabei sogar eine Pausenführung. Das war ihnen 16 Jahre nicht passiert.
Tom Kaulitz und Heidi Klum gemeinsam auf der Tribüne Tom und Heidi geben auf der Tribüne alles. Lautstark und mit Drinks in der Hand feuern sie gemeinsam den Rekordmeister an. Das nervenaufreibende Spiel hält vor allem den „Tokio Hotel“-Star nicht auf seinem Platz, stattdessen springt er immer wieder wild auf. Zur Feier des Tages hat er sich sogar ein Bayern-Trikot übergezogen. Es sind Szenen, die Top-Model Klum festgehalten hat und mit ihren 7,9 Millionen Instagram-Abonnenten teilt.
Doch am Ende hilft auch die Unterstützung des Glamour-Paars den Münchnern nicht. Mit 1:3 verlieren sie gegen RB Leipzig, verspielen dabei sogar eine Pausenführung. Das war ihnen 16 Jahre nicht passiert.
BVB im Meisterduell im Vorteil Durch die brutal niederschmetternde Niederlage bekommt die Bundesliga ihr großes Meisterfinale, doch die Bayern halten die Schale nicht mehr in der Hand. Der Vorteil liegt nun beim Rivalen aus Dortmund. Ein Sieg beim FC Augsburg am Sonntag, dann kann der BVB am kommenden Wochenende aus eigener Kraft den Titel holen: Bayern wäre nach zehn Jahren entthront.
Aus im Viertelfinale der Champions League gegen Manchester City, Pleite im DFB-Pokalviertelfinale gegen Freiburg und nun auch noch die Schale weg? Die erste titellose Saison seit 2012 dürfte heftige Turbulenzen im Verein verursachen.
"Die Stimmung ist gut angespannt": Tokio Hotel im exklusiven MNRS-Interview
Die Magdeburger Band Tokio Hotel ist längst über "Durch den Monsun" hinausgewachsen - und derzeit auf großer Europa-Tournee. Ein Gespräch kurz zuvor.
Inhalt Tokio Hotel: "Beyond the World Tour" Interview mit Tokio Hotel Tokio Hotel damals/heute Flucht, Heimat & Berlin-Liebe Verrückte Geschichten & Guilty Pleasures "That's My Jam" mit Bill & Tom Kaulitz
читать дальшеEs gibt wahrscheinlich nicht allzu viele Menschen in Deutschland, die noch nie etwas von Tokio Hotel gehört haben. Das liegt vor allem am ersten großen Hit der Band aus Magdeburg, der 2005 erschien: "Durch den Monsun".
Wahrscheinlich gibt es aber auch eine Menge Menschen, die abseits von "Durch den Monsun" nichts Weiteres über Tokio Hotel und die vier Bandmitglieder Bill und Tom Kaulitz, Georg Listing sowie Gustav Schäfer wissen.
Okay, dass Tom mit Heidi Klum verheiratet ist, haben sie eventuell dann doch wieder mitbekommen. Oder sie sind über den Podcast "Kaulitz Hills - Senf aus Hollywood" von Bill und Tom gestoßen.
"Gibt's die noch?", hört man in Kreisen bestimmter Generationen trotzdem nicht selten, wenn Tokio Hotel zur Sprache kommt. Fans mögen ungläubig den Kopf schütteln: Klar gibt es die noch! Eigentlich waren sie nie wirklich weg - und auch nie nicht erfolgreich.
Tokio Hotel: "Beyond the World Tour"
Die ganze, wirklich wilde und aufregende Geschichte der Band Tokio Hotel zu erzählen, würde hier jetzt den Rahmen sprengen. Wer sich dafür interessiert, dem sei an dieser Stelle die vierteilige YouTube-Dokumentation "Hinter die Welt" empfohlen.
Sechs Alben sind seit "Durch den Monsun" erschienen, zum Teil in deutscher und englischer Version bzw. seit 2014 ausschließlich in Englisch. Damals wie heute hat Tokio Hotel in vielen Ländern der Welt - z. B. Frankreich, Lateinamerika, Israel - eine riesige Fanbase.
Das jüngste Album "2001" erschien im November 2022 und nach drei Jahren Pause geht's für die Band nun wieder auf große "Beyond the World Tour" durch Europa. Wir trafen Tokio Hotel zwei Tage vor Tourstart beim Warm-up-Konzert in Berlin zum Interview (28. April 2023).
Auf dem in Partnerschaft mit der Vaping-Marke Vuse präsentierten Event performten Bill, Tom, Georg und Gustav zum ersten Mal ihre neue Show live auf der Bühne vor etwa 500 geladenen Gäst:innen. Ja, auch Heidi Klum war da.
Wie die Stimmung am Nachmittag vor dem Auftritt war, verraten sie gleich im Interview. Das Gespräch verlief sehr entspannt, offen und humorvoll. Die vier Bandmitglieder nahmen sich gegenseitig fast durchgehend liebevoll auf die Schippe und es wurde viel gelacht.
Aber genug Vortext, viel Spaß mit den sympathischen Superstars aus Magdeburg!
Interview mit Tokio Hotel
MNRS: Wie geht's euch jetzt so kurz vor der Tour? Wie ist die Stimmung?
Bill & Tom gleichzeitig: Angespannt. Aber gut. Also die Stimmung ist gut angespannt.
Bill: Ja, wir sind schon aufgeregt. Wir sind ja schon so viel getourt in unserem Leben, mein Gott, aber es ist schon immer noch mal aufregend.
Georg: Es ist jetzt auch immer doppelt aufregend, weil wir, glaube ich, so lange nicht gespielt haben. Wir haben 2020, kurz vor Corona, die letzte Show gespielt.
Tom: Ja, eine neue Tour mit neuer Setlist nach drei Jahren Pause - das ist auf jeden Fall aufregend. Es kommt dann viel zusammen, auch gerade jetzt kurz davor. Heute ist ja im Prinzip die Generalprobe. So was plant man natürlich Wochen und Monate davor, aber die Leute kommen eben wirklich erst zwei, drei Tage vorher hier in Berlin zusammen - also Video, Licht, Sound ...
Bill: Kostüme.
Tom: ... Kostüme und so weiter. Also bis gestern wurde noch an den Kostümen genäht. Bis gestern wurde hier noch die Anlage eingestellt. Wir haben sowieso erst seit drei Tagen eine große Anlage da, davor funktionierte alles über Kopfhörer. Also es sind immer mehrere Steps, wo dann einfach viel zusammenkommt und das ist dann für so einen kurzen Zeitraum auch wirklich viel. Darum kann auch immer noch ein bisschen was schiefgehen ...
Georg: ... aber wir sind positiv optimistisch, dass heute nichts mehr schiefgeht.
Tom: Ja, und man muss ja auch sagen, was ist denn Schiefgehen am Ende? Irgendwas kann natürlich immer passieren, klar.
Bill: Kann sein, dass ein Kostüm nicht zugeht, dann singe ich halt eine Strophe nicht mit. Das ist mein Mantra heute, dann bin ich halt nicht auf der Bühne.
MNRS: Wie lange habt ihr euch denn nicht mehr zu viert gesehen? Und wie funktioniert das jetzt zwischen euch?
Georg: Ach, wir sehen uns ständig. Gefühlt sehen wir uns seit einem Jahr mehr, als wir uns nicht sehen.
Bill: Ich könnte schon wieder eine Pause von euch vertragen.
Gustav: Da bist du nicht alleine.
Bill: Also wir sehen uns eigentlich echt oft, wir haben auch gerade bei Sony wieder was gespielt, dann hatten wir einen Auftritt bei Jan Böhmermann. Wir haben ja so viele Singles veröffentlicht, das Album kam raus im November - das heißt wir waren ständig zusammen und haben auch ständig gespielt, aber auf Tour waren wir jetzt länger nicht.
Georg: Selbst wenn die Jungs in LA sind, wir telefonieren - das ist kein Quatsch - jeden Tag.
MNRS: Echt? Alle miteinander?
Tom: Ja, jetzt auch nicht immer freiwillig. Wir haben einfach viele Themen. Was die Band betrifft natürlich, da gibt's jeden Tag Calls. Da sind wir mit den Leuten aus unserem Team jeden Tag dran. Und natürlich gibt's auch außerhalb der Band noch diverse Themen, wir machen ja eigentlich fast alles zusammen. Von daher gibt's jeden Tag Gesprächsbedarf.
MNRS: Also keine große Eingewöhnung mehr ...
Bill: Gar nicht. Wir sind ja zusammen aufgewachsen. Wir kennen uns länger als die Hälfte unseres Lebens. Also den größeren Teil unseres Lebens sind wir zusammen und wir können uns, glaube ich, ein Leben ohneeinander gar nicht vorstellen. Wir nehmen uns aber auch für sehr selbstverständlich, muss man sagen.
Georg: Ja.
Bill: Also es ist jetzt nicht so, dass, wenn wir uns sehen, wir sagen "Oh mein Gott, ist es schön, dich zu sehen!"
Tom: So gar nicht. Wir schenken uns z. B. auch nichts zum Geburtstag.
Bill: Genau, wir sind halt sehr entspannt miteinander, aber echt wie Familie. Wir kennen uns in- und auswendig. Wir wissen genau, wann welche Antennen draußen sind und wer wann wie reizbar ist.
Tom: Es gibt auf Tour das Zicken-T-Shirt, das kriegt immer jemand anderes von uns, wobei es sehr oft bei Georg ist.
Georg: Das lasse ich unkommentiert.
Tokio Hotel damals/heute
MNRS: Gehen wir noch mal ein bisschen zurück in die Vergangenheit: Als das alles losging, habt ihr in Deutschland ja sehr stark polarisiert - im deutschen Radio seid ihr beispielsweise selten bis gar nicht gelaufen ...
Bill: Gar nicht. Das ist immer noch so.
Tom: Also es wird besser, aber es könnte noch mehr sein.
MNRS: ... aber in Frankreich und Lateinamerika war das auch damals schon ganz anders. Was, glaubt ihr, hat die Deutschen so stark an euch emotionalisiert?
Bill: Ich glaube, es ist vielleicht auch einfacher, Leute aus einem anderen Land gut zu finden. Die Deutschen haben ja z. B. bei 'ner Miley Cyrus oder 'nem Justin Bieber gar kein Problem - mit Kinderstars. Aber wenn die aus dem eigenen Land kommen, dann geht's schnell los: Wie viel Geld verdienen die denn? Was fahren die für große Autos?
Aber wenn irgendwie Justin Bieber mit 'nem Lamborghini vorfährt, sagen alle: Ja, der ist halt Weltstar. Die Deutschen lieben ihre Stars auf dem Teppich geblieben - und das ist ja eine total dumme Regel, weil alles, was man von einem Star will, ist doch, dass er eben nicht auf dem Teppich bleibt. Auf dem Teppich sind ja schon alle anderen.
„ Die Deutschen lieben ihre Stars auf dem Teppich geblieben“ Bill Kaulitz
Mir ging's jedenfalls immer so: Wenn ich jemanden toll fand, dann immer für all das, was ich nicht bin oder nicht habe - das ist dann eine Welt, in die man sich hinein träumt. Und ich glaube, dass einem das mit Leuten aus einem anderen Land einfacher fällt. Die Franzosen haben sich beispielsweise in das Deutsch verliebt oder die Italiener fanden geil, mit welchen Outfits wir da kommen. Wäre Tokio Hotel ein amerikanischer Act gewesen, wäre es wahrscheinlich anders gelaufen.
Tom: Es ist natürlich schon auch so, dass sich die Zeiten verändert haben. Wir hatten früher schon heftige Auftritte mit Leuten, die uns gehasst haben. Natürlich haben wir uns gefragt, wo der Hass herkommt. Aber wir waren selbst Teenager und 15, 16 Jahre alt - und heute würde man 15-, 16-jährige Jungs nicht mit Bierflaschen beschmeißen. Das würde ja heute nicht mehr ganz so okay sein.
MNRS: Auch damals nicht ...
Tom: Ja, klar. Aber damals bist du ins Stadion gekommen und da standen Familienväter neben ihren Töchtern und die haben uns beworfen.
Bill: Und gebuht. Aber das ist schon eine andere Zeit jetzt, das ist alles nicht mehr so heute.
Tom: Was schön ist, viel toleranter.
Bill: Ja, voll! Wir sind gerade aufgetreten beim "Red Bull Soundclash" und dann covern Bozza und Badmómzjay "Durch den Monsun" - das war früher auch undenkbar. Früher beim Comet sind Hip-Hop und Schlager und Pop aneinander vorbeigelaufen. Die haben sich nicht angeguckt, das wäre gar nicht infrage gekommen. Das ist heute ganz, ganz anders. Heute bin ich mit Sido in einer Show.
Tom: Bill und ich haben ja jetzt unsere Sendung "That's My Jam" und da sind aus allen Genres Leute dabei und eine gute Zeit. Das hat sich über die Jahre definitiv zum Positiven geändert.
MNRS: Gilt das auch fürs Bild des Mannes in der Gesellschaft? Kann man heute überhaupt noch sagen, was einen Mann ausmacht?
Bill: Das ist das Schöne: Ich glaube, das gibt es nicht mehr so richtig. Ich glaube, dass das viel weiter aufgefächert ist. Ich merke auch, so Fragen wie "Was ist typisch Mann?" oder "Was ist typisch Frau?" werde ich auch nicht mehr gefragt. Früher war immer so: "Oh mein Gott, wir haben gedacht, du bist ein Mädchen!" Solche Fragen kriegst du ja heute nicht mehr gestellt, weil sich das nicht mehr schickt. Das macht man einfach nicht mehr.
Aber damals war das natürlich ein Riesenthema. Auch bei uns in der Schule, da haben sich dann die ganzen Jungs in mich verliebt, weil sie dachten, ich bin ein Mädchen. Dann habe ich Liebesbriefe bekommen, aber als alle gemerkt haben, dass ich ein Junge bin, wollten sie mir aufs Maul hauen. Das hat sich natürlich geändert, genauso wie dieses typische Männerbild. Wir waren ja alle sehr verschieden, das hat die Leute auch sehr provoziert. Die dachten so, ein Hip-Hopper kann doch nicht mit 'nem Typen rumhängen, der Make-up trägt. Aber ich glaube, das hat sich alles so ein bisschen freigeschwommen und aufgeweicht.
„Dann habe ich Liebesbriefe bekommen, aber als alle gemerkt haben, dass ich ein Junge bin, wollten sie mir aufs Maul hauen.“ Bill Kaulitz
Tom: Ich glaube, heute zählen andere Sachen, die Bill sowieso immer schon wichtig waren: authentisch und selbstbewusst zu sein in dem, wie du bist, man selbst zu sein. Ich glaube, das sind immer - egal, ob Mann oder Frau - tolle Attribute. Wenn du merkst, du kriegst die echte Person - auch in Zeiten von Social Media. Leute, die sich nicht verstellen, nicht anpassen und eben nicht versuchen, irgendwie männlich zu sein. Das ist für mich, wenn du so willst, eigentlich die männlichste Eigenschaft, wenn jemand zu sich selbst steht und authentisch und selbstbewusst ist.
MNRS: Es hat sich also schon krass gewandelt ...
Georg: Ja, zum Glück!
Flucht, Heimat & Berlin-Liebe
MNRS: Bill und Tom, ihr seid damals nach Los Angeles gezogen bzw. geflüchtet - habt ihr das eigentlich jemals bereut oder infrage gestellt? Könnt ihr euch vorstellen, irgendwann noch mal wieder in Deutschland zu leben?
Bill: Zu leben vielleicht nicht, aber wir verbringen ja schon viel Zeit hier - also dass man hier ein Örtchen für sich hat und ein Haus am Wasser.
Georg: Ich fänd's gut, wenn ihr hier ein schönes Häuschen hättet.
Bill: Nee, also ich habe es nie bereut. Ich bereue, dass wir erst dann nach LA gegangen sind. Ich glaube, der Schritt hätte etwas früher kommen müssen. Wir hätten ganz viel vermeiden können, hätten wir das früher gemacht. Ich glaube, dann wär's vielleicht auch gar nicht so 'ne Inbalance zwischen Job und keinen Bock mehr und Wegrennen gewesen. Wir hätten einfach viel früher sagen müssen, weißt du was, es ist für uns entspannter, woanders zu wohnen, warum wohnen wir eigentlich in dem Land, in dem es am verrücktesten für uns ist. Von daher: Ich habe das nie bereut, keine Sekunde. Das war genau richtig. Ich glaube, LA hat uns auf ganz viele Arten gerettet.
„Ich glaube, LA hat uns auf ganz viele Arten gerettet.“ Tom Kaulitz
Tom: Das glaube ich auch und es fühlt sich jetzt mittlerweile nach 13, 14 Jahren natürlich auch wie zu Hause an. Es ist schon so, dass, wenn wir sagen, wir fahren nach Hause, heißt das halt LA. Aber wir sind natürlich auch wahnsinnig gern in Deutschland. Jetzt auch wieder viel lieber. Seit wir in LA wohnen, fühlt sich Deutschland für uns wieder schöner an, weil man zwischendurch wirklich eine schwierige Zeit hier hatte. Vor allem privat, das war eigentlich das Hauptproblem, gar nicht beruflich. Das hat sich alles wieder ins Positive gedreht, sobald wir in Amerika gelebt haben.
Ich habe auch dann erst angefangen, die Bundesliga so sehr zu lieben. Es klingt vielleicht total weird, aber vielleicht ist das so mein Bezug. Ich gucke halt morgens um 6 Uhr in LA Bundesliga und ich liebe es auch, wenn das noch deutsch kommentiert ist. Irgendwie ist das meine Verbindung nach zu Hause, ohne dass man sich das bewusst vorgenommen hat.
MNRS: Und Gustav, hast du es jemals bereut, in Magdeburg zu bleiben? Da bist du doch noch, oder?
Gustav: Ja, da bin ich immer noch. Nee, überhaupt nicht. Also die Jungs haben ja eine ganz andere Meinung über ihre Heimatstadt, aber ich bin da gerne. Ich habe Freunde und Familie da, Haus gebaut, Kind und Kegel. Ich brauche diesen ganzen Trubel nicht, das geht mir alles total auf den Keks. Ab und zu mal hin reicht mir. Dann wieder zurück, schön Dorf und um 16 Uhr ist alles zu.
MNRS: Und Georg, du warst lange in Magdeburg, bist jetzt aber in Berlin, richtig?
Georg: Genau, ich bin jetzt seit vier Jahren in Berlin. Ich wollte eigentlich schon viel früher nach Berlin ziehen, habe aber lange gebraucht, bis ich die richtige Wohnung gefunden habe. Ich liebe Berlin und kann mir auf jeden Fall nicht vorstellen, zurückzuziehen. An Weihnachten die Familie besuchen, geht gerade noch so, aber dann freue ich mich auch, wieder in Berlin zu sein. Ich finde, es gibt keine schönere Stadt im Sommer als Berlin. Dafür ist es umso schlimmer im Winter, deswegen muss man sich da dann ein kleines Getaway bauen.
Bill: Deswegen braucht man ein Zweithaus auf Capri. Oder eine Yacht.
Georg: Ja, genau. Nee, also für mich ist Berlin schon wirklich zu Hause.
Verrückte Geschichten & Guilty Pleasures
MNRS: Was ist das Verrückteste, das ihr jemals für einen Fan gemacht habt? Und andersrum: Was ist das Verrückteste, das ein Fan jemals für euch gemacht hat?
Bill: Fans zu tätowieren, würde ich sagen.
MNRS: Du selbst?
Bill: Ja, schon ein paarmal.
Tom: Ist gar nicht so lange her.
MNRS: Erfolgreich?
Bill: Ja, erfolgreich.
Georg: Naja.
MNRS: Und wo kam die Nadel her?
Georg: Das Gerät haben die Fans mitgebracht.
Bill: Die haben sogar einen Waver unterschrieben, also ich habe gesagt: Wenn ihr irgendeine Krankheit kriegt, weil ihr euch nicht desinfiziert, oder der Arm abfällt, I don't know. Dann habe ich das gemacht. Ich glaube, die haben das auch immer noch.
MNRS: Und was hast du tätowiert?
Bill: Die einen wollten gern das Datum haben, das war relativ einfach. Eine wollte das Tokio-Hotel-Zeichen haben, das ist nicht so geworden.
Tom: Und das Verrückteste, das ein Fan gemacht hat - es gibt einen Fan in Amerika, die hat jede Frisur von Bill als Porträt - und zwar nicht klein, sondern auf dem ganzen Körper.
Bill: Jeden Hairstyle. Und der wechselt ja bei mir immer mal.
Georg: Ein teures Hobby auf jeden Fall.
Tom: Und sieht natürlich auch echt krass aus.
Bill: Das ist auch eine ältere Frau.
Tom: Das ist schon echt Commitment. Also ich muss wirklich sagen, wenn sich Leute mein Gesicht tätowieren, ich find's immer eine gute Idee. Kann man ruhig machen.
Bill: Dann hat in Russland, in Moskau, ein Fan beim Hotel mal extra 'ne Ausbildung gemacht, weil sie wusste, dass wir in dem Hotel oft schlafen, wenn wir da sind. Das heißt sie ist in die Hotelbranche und dann hatte sie das Glück, dass ich an dem Tag dann Roomservice bestellt habe. Darauf hatte sie gewartet ...
Tom: Das stimmt, das war krass.
Bill: Das war so krass. Dann schiebt sie den Wagen rein, macht die Tür zu, stürzt sich auf den Boden, fängt an zu heulen und erzählt mir das alles. Und ich stand wirklich da im Bademantel. Mir ist alles aus dem Gesicht gefallen. Ich dachte, was mache ich denn jetzt? Ich hatte natürlich keine Security und nichts da, das war mein Zimmer. Du rechnest ja nicht damit, wenn du im Hotel was bestellst. Das war schon scary. Die hat sich am Wagen festgehalten, in ihrer Uniform vom Ritz-Carlton, kann ich ja sagen, weil sie nicht mehr raus wollte aus diesem Zimmer. Ich glaube, ich bin dann rausgegangen und habe jemanden geholt.
MNRS: Gibt es eine Person, die ihr gern mal für eine Woche wärt?
Tom: Ja, auf jeden Fall. Da muss ich überlegen. Das fände ich mega, wenn man das könnte. Das würde ich viel machen. Aber wenn ich jetzt wirklich nur eine Person mal für 'ne Woche wäre ...
Georg: Es gibt so viele Menschen, mit denen ich gern mal 'ne Woche verbringen würde.
Bill: Ja, ich auch.
MNRS: Die nehmen wir auch ...
Bill: Peter Gabriel z. B. Oder Farin Urlaub.
Tom: Also bei mir wären's Politiker.
Georg: Du wärst jetzt gern 'ne Woche lang Angela Merkel oder wie?
Tom: Ja, jetzt nicht mehr, weil jetzt ist sie ja nur noch Kartoffelsuppe essen. Aber in ihrer aktiven Zeit auf jeden Fall!
Georg: Ich wäre gern 'ne Woche Elon Musk.
Tom: Mmh, ja, ist auch geil. Jetzt aktuell wäre ich, glaube ich, gern 'ne Woche Jeff Bezos.
MNRS: Habt ihr Guilty Pleasures, die ihr uns eventuell verraten wollt?
Bill: Ja, aber das Ding ist, so richtig sind das keine Guilty Pleasures, weil ich stehe ja dazu. Ich liebe Trash-TV. Ich habe heute morgen wieder "Prominent getrennt" geguckt, eine sehr gute Sendung.
Georg: Dass du die alle auseinanderhalten kannst ...
Bill: Das ist für mich einfach absolute Relaxation. Ich liebe alle Datingshows, ich gucke auch "Bachelor", "Bachelorette", "Bachelor in Paradise" - liebe ich.
MNRS: Wie findest du den aktuellen Bachelor?
Bill: Find' ich super, mit dem war ich ja auch schon mal feiern. Das habe ich ja auch im Podcast erzählt, also wir kennen uns gut. Wir haben auch mal geflirtet.
Georg: Oha.
Bill: Oder es war alles nur in meinem Kopf, aber immerhin. Also wir kennen uns sehr gut, weil er war mal bei mir in einer Sendung. Ich hatte mal 'ne Sendung, die hieß "Perfect Shot", und da war er Kandidat. Daher kennen wir uns noch. Und dann ...
Georg: ... kam das eine zum anderen.
Bill: ... kam das eine zum anderen und wir sind eine Zeitlang in Berlin um die Häuser gezogen. Ja, das liebe ich. Und Tic Tac Toe natürlich, großes Guilty Pleasure, damit bin ich aufgewachsen, die liebe ich einfach.
Georg: Mein Guilty Pleasure ist wahrscheinlich auch Bundesliga. Je älter ich werde, desto mehr Bundesliga kommt - auch ins Stadion gehen, das liebe ich einfach.
Tom: Aber das ist ja auch toll.
Gustav: Genau, das ist ja Emotion, Freude.
Georg: Für manche ist es ein Guilty Pleasure.
Tom: Ich liebe so Mittelalter-Filme: "Harry Potter", "Game of Thrones". Bei mir ist es so weit, ich könnte auch irgendwie jedes Wochenende "Braveheart" gucken oder so.
Gustav: Ich stehe auf die ganzen alten 80er und 90er. Die ganzen richtig alten Schinken.
Tom: Aktuelle Megaserie: "Yellowstone". Toll!
Bill: So gut!
"That's My Jam" mit Bill & Tom Kaulitz
MNRS: Noch eine Frage zu eurer neuen Show "That's My Jam": Wonach sucht ihr eure Gäst:innen aus? Warum z. B. Jan Delay und Jennifer Weist?
Bill: Wir haben wirklich überlegt, wen hat man noch nicht so oft gesehen. Wir wollten unbedingt Leute haben, die man sonst nicht so viel sieht und wir haben wirklich alle persönlich eingeladen. Jan Delay z. B. macht gar nicht solche Sendungen und dann musste ich wirklich das Telefon in die Hand nehmen. Ich habe jeden persönlich eingeladen. Auch Jennifer Weist, die macht sonst nicht so viel Fernsehen.
Tom: Oder auch Milky Chance.
Bill: Die hat man, glaub ich, noch gar nicht gesehen. Wir haben echt geguckt, dass wir Genres gut mischen, dass wir immer 'ne richtig bunte Show haben, wir haben ja immer vier Sandwiches. Wir wollten immer, dass es möglichst unterhaltsam ist.
Tom: Wir haben uns auch gefragt, in welchen Teams kann es lustig werden.
Bill: Wir haben einfach eine lange Liste gemacht, dann haben wir natürlich auch viele Leute eingeladen wie Palina, die gar nicht singen kann, oder Jasna Fritzi Bauer, die eigentlich Schauspielerin ist vom "Tatort". Wir haben geguckt, dass wir möglichst viele Genres und auch Jobs richtig gut durchmischen. Das war so unser Anspruch - und jetzt ist Palina mit Guildo Horn in einem Team und das wird sehr, sehr lustig.
MNRS: 12. Mai geht's los, richtig?
Bill: 12. Mai bei RTL+. Die erste Folge ist mit Jasna Fritzi Bauer und Jan Delay. Es ist auf jeden Fall sehr sehenswert, ich habe drei Sendungen jetzt schon gesehen - ist richtig geil geworden!
Tokio Hotel в Huxleys: Пластмассовые горы развеваются в сезон дождей Билл Каулитц окружен величием суперзвезды на концерте в Берлине. Выступление на бис запомнится зрителям.
Когда-то недалеко от Магдебурга жил мальчик , который вписался в Восточную Германию 1990-х, как апельсиновое дерево в сибирскую тундру. Волосы у него были до плеч, а ногти были покрыты черным лаком. Когда он был в школе, другие мальчики били его в женском туалете. Он прошел через боль, потому что был слишком горд, чтобы избавиться от своего отличия. Подростком он пел песни, в которых искал спасения: «Через сезон дождей, за мир». Он нашел известность в Германии и сладкую жизнь в Лос-Анджелесе.
читать дальшеВ эту пятницу вечером в мае 2023 года Билл Каулитц и его группа наконец-то вышли на сцену в Берлине. Его близнец Том Каулитц играет на гитаре; с ним его потянуло в Калифорнию десять лет назад. Для полноты картины следует упомянуть, что группу дополняют Георг Листинг на басу и барабанщик Густав Шефер. Группа носит название Tokio Hotel. В середине нулевых толпы подростков разбивали свои палатки за несколько дней до их настоящих выступлений — просто для того, чтобы быть в центре внимания, когда их герои выходят на сцену.
На этот раз все по-другому, в Хаксли в Нойкёльнском районе Хазенхайде. Зрители, естественно, постарели. Но на самом деле он кажется довольно разнообразным по сравнению с более ранними днями. По всепоглощающему визгу видно, что все присутствующие давно связали свою идолопоклонническую любовь к этой группе. Но преимущественно поклонницы женского пола с годами развивались в разных направлениях. Представлена почти вся среда: одни гости смогли заработать в консервативных офисах, другие после концерта перебрались в Berghain . Только в облике эмо на самом деле больше никого нет.
Посетители были вне себя, когда перед ними выступила группа. Певец Билл Каулитц — бесспорная звезда с самого начала : свет направлен только на него, похотливые движения бедрами, его волосы развеваются на ветру. Пять костюмов украсят его тело в ближайшие два часа - иногда блестки сверкают фиолетовым, иногда бирюзовым. Мантии, возможно, были позаимствованы у костюмов ABBA , напоминающих Дэвида Боуи в его воплощении Зигги Стардаста и кантри-гея-рэпера Лил Наса Икс. Райскому фронтмену противопоставляются его товарищи по группе, одетые в черное с головы до ног.
Концерт Tokio Hotel в Берлине начинается с треков "White Lies", "Automatic" и "The Heart Get No Sleep". Все они происходят из второго, англоязычного этапа работы Tokio Hotel. И все они танцевальные – публика с благодарностью принимает предложение. Другие песни следуют из альбома «Kings of Suburbia» 2014 года, последующего альбома «Dream Machine», выпущенного в 2017 году, и последнего лонгплея «2001». 1500 или около того гостей угостили довольно тривиальным синти-попом: песнями из пластика, исполненными с воодушевлением.
Помимо музыки, у Tokio Hotel слишком толстая патина, чтобы на нее не повлияло то, что происходит. В какой-то момент Билл Каулитц говорит в свою золотую корзинку для микрофона, что это лучший тур в его карьере. Конечно, он флиртует. После первой половины шоу следуют две акустические пьесы в сопровождении только гитары, включая первое немецкоязычное название "Schwarz". Поднимается около пятнадцати знаков. На одном написано «Трахни нас сквозь сезон дождей». «Билл, хочешь, ты нарисуешь мою следующую татуировку?» на другом. Когда певец замечает знак, он выводит женщину на сцену и исполняет ее желание — не без предварительного вопроса: «Можно мне испачкаться?»
В конце концерта настроение заметно выравнивается, и фонтан искр во время последней композиции "Шато" этого не меняет. Желание выйти на бис ограничено, но Tokio Hotel возвращаются. Звучат первые тона «Фар мит мир (4х4)». Название взято из последнего альбома Kraftklub , на котором Билл Каулитц был приглашенным вокалистом.
Далее следует момент вечера: когда на сцену выходит Феликс Куммер, публика купается в блаженстве и экстазе. Интимное объятие между ними двумя, чтобы попрощаться - тогда пришло время: «Через сезон дождей», еще одна фантазия о побеге. Смартфоны вытащены, большинство посетителей подпевают самому громкому хиту группы в полном объеме. Затем конфетти выпускает людей в ночь. «Это было так круто, так нереально», — говорит один посетитель другому. И в чем-то она права.
----------------- @bill.kaulitz.clothes Bill looks fantastic in @rickowensonline blazer 3000€ @docsander_munich
----------------- ●1 - Билл /2642: Stop whatever you are doing and head over to @rtlplus NOW to stream a brand new episode of #thatsmyjam with @michelle_aktuell @mia.official @aliciaawa @bonniestrange www.instagram.com/p/CsbSkchuv7f/ yadi.sk/i/XV-zP__5mqn0Tw -----------------
Dominik Wilzok, который делал фото и видео в предыдущем туре Tokio Hotel, сейчас сопровождает тур Heidi Klum.
●1 - Густав /537: реклама читать дальшеAnzeige Leute, was für eine Tour. Es ist einfach geil wieder Unterwegs zu sein und diese tolle Tokio Hotel Tour spielen zu können. Ich bin für jeden Moment einfach nur unfassbar dankbar. Ich kann euch nicht beschreiben, wie es sich anfühlt, nach der Show von der Bühne zu kommen und mit der Crew auf eine geniale Show anzustoßen. Ihr kennt mich alle: Da darf natürlich meine @jimbeam_de Cola einfach nicht fehlen. Diese Momente bleiben einfach im Herzen. #tourlife #jimbeam #drinksmart #readytodrinkreadytoshare yadi.sk/d/mTJKBB_kfWFwaQ
● - Георг /434: Counting down the last days…gonna miss it! Where should we tour next? Считаю последние дни... буду скучать по этому! Куда нам отправиться в следующий тур?
читать дальше ● - Густав /536: Leipzig, dass war ganz wunderbar! @robert_nowell_photography @leonschlesselmann ————————— #tour #concert #tokiohotel #drums
Tokio Hotel im COSMO-Interview: Über Blackouts, Beziehungen und unbequeme Bühnenoutfits
Nach zwei Jahren Corona-Pause geht Tokio Hotel 2023 wieder auf Tour. Kurz vor dem Warm Up Konzert zur großen "Beyond The World Tour" hat COSMO die Magdeburger Band auf ein Interview getroffen.
читать дальшеTokio Hotel einmal hautnah erleben, Bill, Tom, Georg und Gustav direkt gegenübersitzen und ihnen (fast) alle Fragen stellen, die einem auf der Seele liegen. Dafür hätten wahrscheinlich so einige Fans so einiges gegeben. Wohl keine deutsche Band hat mehr Herzen gebrochen, Ohnmachtsanfälle herbeigeführt, Kontroversen gestiftet. Update für alle, die die Magdeburger Band seit ihrer Teenie-Zeit nicht mehr wirklich auf dem Schirm haben: Die Jungs sind wieder auf Tour und sorgen neben ihrer Musik auch mit Podcast und TV-Show für schmelzende Herzen und grinsende Gesichter.
Als ich erzählt habe, dass ich Tokio Hotel direkt vor ihrer "Beyond The World Tour" auf ein Interview treffen darf, erntete ich Reaktionen von ehrfürchtigem Neid über "Das sind doch die von 'Durch den Monsun', oder?" bis hin zu "Ich liebe den Podcast von Bill und Tom!". Und das fasst die Band auch schon einigermaßen gut zusammen. Treue Cosmopolitan-Leser:innen wissen natürlich bestens über jedes Detail aus Toms und Heidis Liebesleben und die konsequente Suche nach ebensolchem von Bill Bescheid (interessierte Feuerwehrmänner oder Taxifahrer mögen sich bitte unter [email protected] melden!). Viele haben die vier Jungs aus Magdeburg aber wohlmöglich etwas aus den Augen verloren. Und auch ich muss zugeben: Das Interview hat neue Erkenntnisse hervorgebracht – zum Beispiel (und Hörer:innen des Podcasts von Bill und Tom – aka Kaulquappen – wissen das bereits, alle anderen spätestens am Ende des Artikels): Die Jungs sind witzig, und zwar wirklich.
Tokio Hotel im COSMO-Interview Im Gespräch haben mir Bill, Tom, Gustav und Georg verraten, was eine gute Party ausmacht, wieso sich die engsten Freund:innen der Zwillinge den Podcast lieber sparen, auf welche (deutschen!) Kollaborationen wir uns in nächster Zeit freuen dürfen und warum ein Bühnenoutfit nicht gemütlich sein darf. Mir zumindest haben kurz vor dem Interview die Knie gezittert und spätestens beim Warm Up Konzert im Anschluss war ich kurz wieder 15 – und unfassbar fasziniert von Bill, Tom, Gustav und Georg.
Beyond The World 2023 ist eure erste Tour seit Corona: Wie fühlt sich das Comeback nach dieser erzwungenen Pause an? Bill: Aufregend. Aufregend, aufregend, aufregend. Es gibt ja Leute, die Ruhen so in sich, so bin ich gar nicht. Ich bin immer sehr nervös, obwohl es eigentlich gar keinen richtigen Grund gibt. Das ist das, was wir schon seit über 20 Jahren machen. Aber es ist schon immer wieder aufregend, ich glaube auch durch diesen Break.
Tom: Und es ist eine neue Show, das kommt natürlich noch dazu. Ich weiß noch mit der letzten Show waren wir irgendwie anderthalb, zwei Jahre unterwegs. Dann hast du bei der 70. Show natürlich auch eine Routine. Mit der hier ist vieles ganz neu, wir spielen teilweise Songs, die haben wir seit 2007 nicht mehr gespielt.
Georg: Das war aufgrund von Corona so. Die Tour war seit über zwei Jahren fest geplant.
Tom: Heute ist sozusagen Generalprobe und man hat natürlich immer noch mal Sachen, die man ändern muss und die vielleicht auch noch nicht ganz perfekt sind. Bis zur letzten Minute wird vorbereitet, wird gewuselt, aber das gehört dazu. Und nach den ersten Shows gibt es auch immer noch so ein paar Learnings.
Bill: Ja, da muss man immer gucken, findet das Publikum das gut, kommt das gut an, muss man vielleicht nochmal was tauschen.
Tom: Darum sag ich ja auch immer es ist eigentlich am spannendsten auf die ersten Shows zu gehen von so einer Tour. Also ich als Fan würde immer auf die ersten Shows gehen wollen.
Bill: Dann gibt es auch noch keine Spoiler, das Kostüm ist noch neu, du siehst ja alles zum ersten Mal, die Band ist noch frisch.
Tom: Und es gibt auch noch Fehler, mich würde es ja auch freuen, wenn mal zwischendurch noch etwas schief geht, das ist ja schon spannend.
Apropos Fehler, was sind denn so die größten Fails, die euch auf der Bühne passiert sind? Bill: Mir ist schon der Schritt geplatzt, ich bin schon hingefallen, mit dem Gesicht nach vorne.
Georg: Wir haben schon Songs versemmelt, das passiert auch.
Bill: Blackout, komplett aus dem Takt gekommen.
Tom: Die Frage ist nur, wie man zurückkommt aus dem Blackout. Es gibt natürlich auch immer viele technische Sachen, die man nicht beeinflussen kann.
Bill: Und ich als Sänger gucke natürlich immer genervt und denke mir 'ahh'!
Tom: Bill guckt sowieso immer genervt zu mir, davon darf man sich nicht beeinflussen lassen. Wenn Bill schief singt, wenn Georg sich verspielt, wenn Gustav sich verspielt, wenn was mit dem Licht ist, wenn von draußen Feedback kommt, egal was ist, Bill guckt sofort zu mir. Es ist immer Toms Schuld.
Bill: Ja, weil ich auch dem Publikum zeigen möchte, es war wirklich Toms Schuld, es waren die anderen.
Gustav: Wenn ich mich verspiele, gucke ich zum Beispiel auch immer zu Georg.
Wenn wir von Druck und Aufregung sprechen – was sind denn so drei Dinge, die für euch auf Tour unverzichtbar sind? Georg: Also wir haben Rituale. Wir aktivieren vor jeder Show unsere Powerranger-Power. Das machen wir seit wir 15 sind. Die darf auch nur vor richtigen Live-Shows aktiviert werden. Heute müssen wir sie aktivieren, ansonsten wird das nichts.
Bill: Meine Liste ist lang. Als Sänger hat man natürlich seine Wehwehchen. Ich habe dann immer eine ganze Liste an Medikamenten, die ich dabeihabe, meine Vitamine, die ich nehmen muss, mein Inhalator. Jeden Tag zwei Stunden zu performen und die ganzen Songs zu singen … das ist schon ein Sport überhaupt hoch und runter zu rennen, dann noch Kostüme wechseln, dann noch singen. Das könnte ich nicht, wenn ich nicht die ganzen Leute hätte, die mir helfen und die gucken, dass ich immer alles habe. Eine Tour ist wie ein Uhrwerk, jedes Zahnrad muss sitzen, damit man am Ende so eine Show hat.
Tom: Da sind viele Dinge, die man auch nicht beeinflussen kann. Ich habe schon viele, viele Shows in unserem Leben gespielt, wo man von der Bühne runterkommt und denkt 'Monster mega geile Show gewesen' und du guckst in die Gesichter und dann sagt dir irgendwer 'Ja, da waren die ganze Show übrigens die Subs aus'. Das kriegen wir gar nicht mit, das wissen ja auch die wenigsten Leute. Wir haben halt unseren Sound auf dem Ohr. Selbst wenn etwas ausfällt, wir würden weiterspielen. Und wir würden abrocken und wir denken uns im Zweifel mega geil und draußen hört es keiner. Also wir wollen damit sagen: Wenn es draußen scheiße klingt hören wir halt was anderes.
Thema Fashion: Bill gilt als Mode-Ikone in Deutschland. Wer hat das letzte Wort, wenn es um Bühnen-Looks geht? Bill: Ich habe mich normalerweise immer um die ganze Band gekümmert. Aber diese Tour war das anders, da es immer Beschwerden in der Vergangenheit gab und die Jungs immer meinten 'Nee, das mag ich nicht, total unbequem'. Die verstehen halt nicht, dass Mode nicht immer bequem ist. Das ist einfach so. Ja, wenn ich mir das nun gemütlich machen würde auf der Bühne, dann wird da keiner mehr kommen, das kann ich euch sagen. Da muss man manchmal durch. Aber die Jungs sind eben nicht so modisch. Und jetzt waren sie diese Tour selber dafür verantwortlich.
Ohhh, wie spannend! Bill: Also das Staunen kannst du dir gleich wieder sparen, ist langweilig. Aber dafür sind meine umso besser. Ich möchte meinen, ich habe die besten Bühnenkostüme, die ich jemals hatte. If I say so myself. Und bei mir wundern die sich schon, wie schön das aussieht, aber das kann eben auch nicht jeder tragen.
Georg: Also seine Ansage war: 'Ihr sollt noch unscheinbarer sein als sonst, damit ich noch mehr scheine.' Und den Wunsch haben wir ihm wie immer erfüllt.
Bill: Also meine Outfits sind sehr, sehr schön, ich bin sehr happy. Und die anderen sind natürlich ein bisschen schlichter, die sind sehr praktisch mit der Mode.
Tom: Die ersten Touren, da hatten wir einen Koffer dabei und jeder ist einfach mit irgendeinem Outfit hoch und dann haben wir uns gegenseitig angeguckt und gesagt 'Das passt überhaupt nicht zusammen, aber gut was soll‘s'. Und so wäre es eigentlich heute auch noch, nur dass es heute halt noch bequemer ist, weil man ein Tourkostüm hat, da musst du dir keinen Kopf machen, was du anziehst.
Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf die Looks. Und ich freue mich später auch ein bisschen zu tanzen. Berlin, Hamburg, Magdeburg – wo funktioniert das in Deutschland am besten? Einstimmig: Berlin!
Georg: Ich war sehr lange nicht mehr feiern ehrlich gesagt. Aber wenn dann Hauspartys!
Tom: Also erstmal kann man grundsätzlich überall gut feiern. Es kommt immer auf die Leute an, es kommt immer auf die Atmosphäre an und die besten Partys sind oft die …
Bill: Wo Tom und ich hingehen! Wenn wir da sind, dann geht die Party los.
Tom: Ich muss aber sagen so in den Club gehen oder so, die Zeiten sind auch vorbei. Also so vor zwei, drei Jahren mussten wir Bill einmal abholen aus dem Club nach 36 Stunden. Also das war lustig, das kann schon mal passieren.
Bill: Das kann schon mal vorkommen, wenn ich nicht auf Tour bin. Auf Tour erlaube ich mir das gar nicht.
Auf Tour sein bedeutet auch viel unterwegs und weg von zuhause sein. Wie vereinbart ihr die Europatour mit euren Liebsten? Bill: Ich habe keine Liebsten, das ist das Gute.
Gustav: Seine drei Liebsten sind die ganze Zeit dabei.
Tom: Nein, also 2017 oder so da hatten wir mal eine sehr lange Tour, da waren wir mit einem Bühnenprogramm wirklich ein, zwei Jahre immer unterwegs und da spielst du dann halt 70 Shows oder so und das am Stück. Wir spielen solche langen Touren nicht mehr. Gustav hat Frau und Kind, ich habe Frau und mehrere Kinder. Georg ist auch bald verheiratet, da musst du natürlich schon ein bisschen anders organisieren.
Bill: Ich bin immer noch Single. Also du kannst gerne reinschreiben, die können sich alle bewerben. Cosmopolitan, ich nehme Bewerbungen an.
Georg: Vielleicht ist dein Anspruch ein bisschen hoch, Maus.
Bill: Nee. Feuerwehrmann, Polizist, Taxifahrer ... ist eigentlich ganz einfach. Aber sonst ja, wir nehmen uns halt den Freiraum. Dann kommt halt Gustavs Kind mal mit oder dann ist die Frau mal mit dabei. Heidi ist auch dabei oder Georgs Freundin kommt dann auch mal mit drauf gesprungen auf den Bus. Wie so einen Zirkus kann man sich das vorstellen – ohne Tiere allerdings, bis auf ein paar Hunde.
Neben der Musik gibt es ja auch einige neue Projekte in eurem Leben. Was hat sich denn bei euch verändert, seit es den Podcast gibt? Bill: Also der Podcast war nochmal so eine Überraschung in unserem Leben, mit der wir gar nicht gerechnet hätten. Wenn man das so lange schon macht mit der Musik, dann ist man ja ganz ehrlich auch hier und da von Sachen gelangweilt, weil man weiß, wie sie ablaufen. Der Podcast war jetzt echt was, womit wir selber gar nicht gerechnet haben. Am Anfang waren zehn Folgen geplant. Wir sind jetzt fast anderthalb Jahre auf Sendung.
Tom: Wir sind schon unser ganzes Leben auf Sendung, aber jetzt offiziell.
Bill: Und das macht einfach wahnsinnig viel Spaß, das ist einfach ein Herzensprojekt. Und dass das dann so ein Erfolg ist, das berührt einen dann besonders und macht einen besonders froh. Das fühlt sich wahnsinnig schön an.
Gustav: Und ich habe noch nicht eine einzige Folge gehört.
Bill: Ja, das ist das Traurige – schäme dich. Da bist du einer der wenigen Deutschen.
Georg: Bescheiden wie eh und je.
Tom: Unserem Umfeld geht es oft auf die Nerven, die hören uns ja eh die ganze Zeit. Deshalb hören die den Podcast auch nicht.
Merkt ihr eigentlich einen Unterschied zwischen den Aliens und den Kaulquappen? Bill: Ja, es ist wirklich so, dass nach all den Jahren Leute ankommen und sagen 'Oh mein Gott, ich liebe euren Podcast' und man denkt so 'What'!
Tom: Jemand sagt dann zum Beispiel 'Geile neue Folge gewesen', der sagt nicht 'Geiler neuer Song'.
Bill: Aber das vermischt sich natürlich immer mehr. Das ist wie Treibsand, man fängt mit 'Kaulitz Hills' an, man wird Fan und dann ist man ganz schnell auch bei der guten Musik von Tokio Hotel. Das lässt sich nicht mehr voneinander trennen.
In eurer Kolumne Kaulitz Kolumna nehmt ihr Headlines über euch aufs Korn. Welche Headline hat euch denn bisher am meisten zum Lachen gebracht? Bill: Ich musste neulich lachen als es hieß: 'Furzwolken beim Tokio Hotel Konzert'. Das habe ich wirklich nie so gesagt im Podcast. Also da musste ich echt lachen.
Gustav und Georg, ihr geht es mit dem Leben in der Öffentlichkeit etwas zurückhaltender an. Wenn ihr euren eigenen Podcast hättet, worüber würdet ihr darin sprechen? Bill: Der wäre sehr kurz.
Georg: Kurzweilig eben! Du siehst das ja auch in der Interview-Dynamik. Das funktioniert schon zu viert sehr gut, aber wir haben dann eher die ein oder anderen ergänzenden dummen Sprüche. Wir sind einfach nicht so die Labertaschen.
Zurück zur Musik: 'Fahr mit mir' – Kraftclub feat. Tokio Hotel war eine Kollaboration, die viele Fans überrascht hat … auf welche Zusammenarbeit hättet ihr noch Lust? Bill: Britney Spears. Fände ich super, würde ich sofort machen. Also das wäre ein Traum. Steven Tyler wäre ein Traum. Und ich würde auch gerne mal mit Rammstein was machen. Ich habe auch schon oft mit ihnen gesprochen, aber das ist dann irgendwie nie zusammengekommen, aber das fände ich cool. Mit Nina Hagen würde ich auch gerne was machen. Aus Deutschland gibt es so einige. Die will ich jetzt aber nicht spoilern, weil es könnte gut sein, dass da dieses Jahr noch etwas passiert! Also es gibt so ein paar deutsche Artists, die wir sehr gerne mögen. Da könnte nochmal was Deutsches kommen …
Zum Abschluss: Neben der Musik und dem Podcast gibt es euch bald auch im TV. Könntet ihr einmal mit drei Worten umreißen, auf was wir uns in 'That's My Jam mit Bill & Tom Kaulitz' freuen können? Bill: Wild, auf jeden Fall. Laut. Es ist sehr laut. Wir schreien eigentlich die ganze Zeit. Tom schreit die ganze Zeit. Also es ist laut, es ist wild und musikalisch.
Tom: Es gibt auch musikalische Überraschungen. Auch für uns wird es da Sachen geben, die wir vorher so noch nie gemacht haben. Das kann ich schonmal verraten.
Bill: Auf jeden Fall, ich glaube da sind echt viele Überraschungen, wo vielleicht auch Tom mal das Mikrofon nimmt und auch mal eine Performance macht.