●3 - Густав /513: www.instagram.com/p/CmwnMUvq5uf/ In guten Zeiten Händchen halten können wir alle. In schlechten Zeiten nicht mehr loslassen, das ist es, was zählt. ————————— #happyanniversary #love
В хорошие времена мы все можем держаться за руки. Не отпускай, когда времена плохие, вот что имеет значение. (Сегодня 8-ая годовщина свадьбы Густава)
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Es läuft bei Tokio Hotel. Mit der Single „White Lies“ hat die in Magdeburg gegründete Band 2021 einen fetten Hit gelandet. Der Podcast „Kaulitz Hills – Senf aus Hollywood“ wurde mit dem Deutschen Podcast Preis 2022 ausgezeichnet. Und Konzerte ihrer Tour im kommenden Frühling wurden in größere Hallen verlegt. Nun steht ihr sechstes Studioalbum „2001“ in den Läden, benannt nach dem Gründungsjahr von Tokio Hotel, mit einigen Feature-Gästen und Erwachsenen-Pop im besten Sinne. Ein Interview mit Bill Kaulitz (33) über seinen Traum aus Glas, Selleriesaft, Krebsvorsorge, sein Coming-Out und die ganz große Liebe.
читать дальшеBill, du hattest das leiseste Coming-out überhaupt. Ja, mit meinem Buch. Es war für mich ein Befreiungsschlag über unsere Karriere zu sprechen, wie unsere Verträge damals waren, wie wir aufgewachsen sind in der Öffentlichkeit. Das habe ich dann zum Anlass genommen, auch zum ersten Mal über mein Liebesleben zu reden. Es gab Beziehungen mit Frauen, es gab Beziehungen mit Männern. Für mich gab es aber nie einen Grund, der Öffentlichkeit irgendeine Rechenschaft abzulegen. Ich habe viele Begegnungen und Beziehungen in meinem Leben gehabt, und ich dachte, ich erzähle in dem Buch davon – so könnte ich es wenigstens selbst aufschreiben und formulieren. Ich habe damit die Tür aufgemacht, aber ich wollte mich damit nie in eine Box packen lassen.
Was macht denn deine Partnersuche? Ach, die läuft gar nicht. Bei mir ist es immer so: Beruflich läuft es tiptop. Und umso besser es beruflich läuft, umso mauer ist das Dating-Leben.
Tokio Hotel wird‘s immer geben
Sollte man dir jetzt Misserfolg wünschen? Nee, bitte nicht. Ich habe das auch in meinem Buch geschrieben: Ich glaube, ich bin der von uns vieren bei Tokio Hotel, der mit der Karriere verheiratet ist. Wenn nicht wenigstens einer von uns mit der Karriere verheiratet wäre, wäre sie auch beleidigt. Das ist nun mal mein Los, dass das meine große Liebe ist. Ich hoffe aber, es kommt noch eine andere Liebe.
Suchst du denn? Ich weiß nicht, ob man das so nennen kann. Mein Traum war immer zu heiraten. Ich bin wahnsinnig romantisch. Ich habe schon die Vorstellung irgendwann wohin zu laufen, und da steht er dann… Aber wer weiß, ob das je passiert. Umso älter man wird, umso besser wird man auch im Alleinsein. Ich habe das Gefühl, dass ich schon so lange Single bin und ich so gut allein funktioniere, dass es auch immer schwieriger wird, sich auf eine Beziehung einzulassen. Aber wenn der Richtige kommt, dann kommt er.
Hat sich durch Heidi Klum euer Bekanntenkreis sehr verändert? Heidi lebt sehr zurückgezogen. Heidi ist niemand, die viel feiern geht oder viel rausgeht. Klar, sie arbeitet wahnsinnig viel, das haben wir auch gemeinsam. Wir sind alle totale Macher, sie kann auch selten stillsitzen, hat immer viele Ideen. Tom und Heidi mögen es beide so zurückgezogen, ich muss die wirklich manchmal anrufen und sagen: „Nee, wir gehen jetzt essen, wir gehen jetzt raus, wir treffen uns jetzt mit unseren Freunden.“ Tom witzelt dann immer und meint, ich sei die Zentrale Kaulitz. Denn wir haben zwar die gleichen Freunde, aber alle melden sich immer bei mir, weil Tom nie antwortet oder zurückschreibt, und so ist Heidi auch. Heidi und Tom sind immer zu zweit zu Hause, und ich muss da immer die Initiative für die Party ergreifen.
In den Köpfen der Leute sind Tokio Hotel für immer jung
Wenn du dann auch noch einen Partner hättest, ginge gar nichts mehr, oder? Das wird nicht passieren. Ich brauche jemanden, der auch Action mag. Ich gehe total gerne feiern, ich liebe meine Freundschaften. Das ist bei mir auch noch Kompensation von damals, weil ich nie rausgehen konnte und wenn nur mit Bodyguard, immer versteckt. Das hole ich immer noch nach. Umso größer der Tisch, umso lauter, umso besser. Das ist einfach in mir, ich liebe das. Ich könnte mir zu Hause jeden Tag Leute einladen.
Gibt es einen Prominenten, auf den du stehst? Ich hatte schon immer einen Celebrity-Crush für den Schauspieler Shia LaBeouf, ich habe sogar ein paar Fotos von ihm auf meinem Handy gespeichert. Wladimir Klitschko find ich auch super. Das habe ich bisher nie verraten. Mein erster Celebrity-Crush waren Kate Winslet und Leonardo DiCaprio. Ich wusste damals nicht, wen ich lieber mochte, weil ich beide extrem gut fand – auch als Paar. Ich war als Kind riesiger „Titanic“-Fan. Aber das ist mittlerweile vorbei.
Gibt es Charaktereigenschaften an anderen Leuten, die du nicht leiden kannst? Oh, ich hasse es, wenn Leute geizig sind. Das finde ich ganz schlimm. Das sehe ich in LA auch ganz viel, das hat auch gar nichts damit zu tun, ob man Geld hat oder nicht. Da gibt es die Superreichen, die dann am Dinner-Tisch sitzen und sich alle wegdrehen, wenn die Rechnung kommt. Und ich denk mir so: So viele Diamanten am Arm und der Bentley vor der Tür, und dann wollen sie nicht bezahlen. Ich zum Beispiel schenke und teile super gerne. Ich finde auch Geld muss fließen. Es muss Spaß machen. Und ich hasse Dagobert-Leute, die einfach nur Geld sammeln und sich nur freuen, wenn die Nullen hinten mehr werden.
Trägst du jetzt eigentlich Dauerwelle? Nein, die Locken werden reingedreht. Es ist viel Arbeit, da sitze ich ‘ne Stunde. Am besten wäre ja ‘ne Perücke. Früher, als ich meine aufwendigen schwarzen Haare hatte, sind wir mit einem Haarspray-Koffer durch die Welt gereist. Es war ein ganz bestimmtes Haarspray, was da reinmusste. Und ich saß jeden Tag fast schon Drag-mäßig zweieinhalb Stunden für Make-up und Haare. Heute setzen alle Perücken auf. Ich hätte mir damals auch eine machen lassen sollen so wie Cher. Das wäre viel einfacher gewesen. Drauf den Deckel und gut ist.
Mode für Männer ist auch wieder ein Thema im Pop, wenn man sich Typen wie Harry Styles anguckt. Ich finde das super. Die Deutschen können das immer gut annehmen, wenn es aus Amerika kommt – dann ist es für sie cool. Die deutschen Stars mögen sie indes gerne bodenständig. Das verstehe ich immer nicht. Mir wurde immer gesagt, ich sei zu laut für den deutschen Markt. Ich finde es schön, wenn sich das jetzt öffnet. Ich würde auch gerne noch viel mehr Mode machen. Gerade bin ich dabei, für meine Marke noch mal mehr in Richtung High Fashion und weniger in Streetwear zu gehen.
Gibt es etwas, worauf du sparst? Nee, ich bin nicht so der sparsame Typ. Wenn ich einen Traum habe, mache ich alles dafür, dass ich ihn mir schnell erfüllen kann. Ich bin sehr ungeduldig. Georg zum Beispiel hat jahrelang in Interviews erzählt, er wolle mal nach Island reisen. Und ich dachte immer: Dann fahr doch nach Island! Worauf wartest du denn? Ist ja nicht so, dass du dir das nicht leisten könntest. Mach doch einfach! Denn so bin ich, ich mache Dinge einfach. Wenn ich was will, will ich es sofort. Ich kann nicht so lange vor mich hinträumen und auf etwas sparen.
Die Band ist meine ganz große Liebe
Wie muss ich mir dein Haus vorstellen? Alle machen immer Witze, wenn sie bei mir reinkommen. „Wohnt hier auch jemand?“, heißt es dann. Es sieht bei mir immer aus, als wenn jeden Moment ein Fotoshoot stattfinden könnte. Ich bin sehr aufgeräumt, sehr ordentlich und organisiert, typisch Jungfrau eben – Tom ist genauso. Ich bin lange um die Welt gereist, immer umgezogen, allein in L.A. sieben oder acht Mal, in Deutschland sechs Mal. Wir waren immer im Tourbus, sind nie irgendwo angekommen. Aber in L.A. habe ich mir vor vier Jahren wirklich den totalen Traum erfüllt und mein Traumhaus gekauft. Das kam zu mir, ich hatte es erst nur gemietet, dann war es auf einmal zu kaufen.
Was macht es zum Traumhaus? Ich bin totaler Architektur-Fan, und das Haus ist von meinem absoluten Lieblingsarchitekten Frank Lloyd Wright aus den Fünfzigerjahren. Es ist eines der letzten Häuser, die er in L.A. gebaut hat und eigentlich komplett aus Glas. Viele finden es lustig, dass ausgerechnet ich in so einem Haus wohne. Aber das ist auch so eine Befreiung von früher, wo ich nur hinter Vorhängen und in geschlossenen Räumen leben konnte. Deswegen wollte ich wahrscheinlich ein Haus, das offen ist. Es liegt ganz oben auf dem Berg, es ist die höchste Stelle in L.A., und ich kann über die ganze Stadt gucken. Alles ist aus Glas. Ich habe wirklich fast keine Wand. Es ist ein Traum. Und gerade lasse ich mir ein neues Musikstudio unten reinbauen.
Was machst du morgens als erstes? Das hat sich geändert im Alter. Ich muss jetzt um 7 Uhr aufstehen, denn in Europa ist es dann schon Ende des Tages. Wir haben mittlerweile eine große Modefirma in Berlin zusammen. Da arbeiten 25 Leute. Morgens mache also erst mal das Laptop auf und Handy an und erledige Business. Ich lösche Brände, bin die ersten zwei, drei Stunden des Tages am Telefon oder in Zoom-Meetings. Was ich eigentlich hasse, weil das viel von der Kreativität wegnimmt. Dann geht’s erst mal raus, denn ich habe einen kleinen Hund. Ich mache mir morgens immer Säfte, meist Sellerie-Saft, das ist das einzige L.A.-Ding, was ich mir angewöhnt habe. Der rettet mich, der mildert den Hangover, und dann startet man gleich besser in den Tag. Ich bin ansonsten gar nicht der Pilates-Healthy-Lifestyle-L.A.-Typ. Ich bin Europäer – ich rauche, ich trinke gerne, ich bin gerne lange wach.
Wann hast du das letzte Mal geweint und worüber? Tom und ich sind nicht nah am Wasser gebaut. Das ist uns beiden aufgefallen, dass wir beide sehr, sehr wenig weinen. Wenn geht es meistens um Tiere. Wenn ich zum Beispiel eine Dokumentation über Wale in der Entertainmentindustrie gucke, geht mir das sehr nahe. Da kommen mir sofort die Tränen. Ich habe auch geweint nach der kleinen Operation, die ich jüngst hatte. Ich hatte eine Vorstufe von Hautkrebs und musste mir hinten auf dem Rücken etwas entfernen lassen. Als ich raus war aus dem OP-Saal, kamen mir auf einmal die Tränen. Ich weiß nicht, ob das die Erleichterung war, wahrscheinlich auch ein bisschen Angst.
Müssen wir uns Sorgen machen? Es wurde ja früh erkannt. Ich gehe überhaupt nicht gerne zu Ärzten, aber ich weiß auch, dass es wichtig ist, sich checken zu lassen. Mit meiner Haut bin ich immer schon vorsichtig gewesen, ich geh immer zum Durchchecken, aber das kam doch ein bisschen unerwartet. Die haben eine Biopsie gemacht. Normalerweise kam das immer zurück und war okay. Diesmal war der Befund schon schwerwiegend abnormal, so dass die Zellen schnell entfernt werden mussten. Das war schon ein Schreckmoment. Manchmal fühle ich mich ja doch noch wie 15, aber in dem Moment denkt man: Okay, ich bin eben doch 33 und jetzt kommen solche Sachen auf mich zu.
Und die Einsicht, dass man auch als Popstar nicht unsterblich ist... Gerade in Deutschland habe ich immer das Gefühl, dass wir für immer 15 sind. Dadurch, dass wir so jung angefangen haben, sehen mich Leute und sagen: „Oh, du bist ja so groß und krass, du bist ja schon 33.“ In den Köpfen der Leute sind Tokio Hotel immer jung. Und dadurch ist das in meinem Kopf wohl auch so. Wir waren immer die jüngsten Künstler, wenn wir irgendwo aufliefen. Ganz oft habe ich heute noch das Gefühl, dass ich wahnsinnig jung bin. Erst wenn sich dann andere in ihren Zwanzigern vorstellen, denke ich: Stimmt ja, ich bin ja gar nicht mehr der Jüngste im Raum...
Ich hätte irgendwann gerne mal einen Nachtclub
Du bist heutzutage Influencer, Modedesigner, Fernsehpersönlichkeit, Frontmann einer Band. Als was siehst du dich primär? Der Sänger ist immer der Motor und Grundstein für alles. Tokio Hotel wird‘s vermutlich immer geben. Die Band ist einfach meine ganz große Liebe. Und wir sind Familie, das kann nichts erschüttern. Dann darf ich zum Glück die ganzen anderen Sachen ringsherum noch machen. Ich liebe Mode, und ich kann das alles so schön miteinander vereinen. Ich schreibe gerne und konnte ein Buch veröffentlichen. Aber ja, ich muss mich manchmal selbst totlachen, wenn ich als Beschreibung über mich lese: Sänger, Synchronsprecher, Juror, Podcaster – es wird einfach immer mehr. Aber ich finde das ja schön, ich mache gerne Ausflüge und genieße das total. Die anderen ja nicht so. Die erste Frage ist immer: „Kann Bill das alleine machen?“ Die schicken mich immer vor.
Was könnte in Zukunft noch hinzukommen? Ich hätte irgendwann gerne mal einen Nachtclub. Das steht noch auf meiner Liste. Denn ich feiere gerne, alle die den Podcast hören, wissen das. Wir hatten mit den Gedanken gespielt, ein deutsches Gefängnis zum Nachtclub umzubauen. Das fand ich eine coole Idee. L.A. ist ein bisschen langweilig zum Partymachen, denn da ist um 2 Uhr alles dicht. Berlin ist natürlich eine geile Stadt, aber da gibt’s auch schon viel.
Was bringt dich schlecht drauf? Wenn die Karriere mal leise wird, auch mal beim Leerlauf zwischen zwei Alben, gibt’s Momente, wo ich traurig bin und auch mal einsam. Wenn ich mal ein paar Wochen keine Termine habe und nicht so gebraucht werde, mache ich mir Sorgen. Dann werde ich depressiv, komme schlecht drauf und habe Ängste. Aber so lange mein Zimmer voll ist, mein Telefon ständig klingelt, ist alles in Ordnung. Wenn ich unterwegs bin und viel um die Ohren habe, was ich wirklich liebe, ist das auch ein bisschen ein Schutz vor schlechter Laune. Ich mag es dann zwar, mich zu beschweren, wie viel ich zu tun habe. Ich bin auch ein bisschen wehleidig. Aber innerlich weiß ich, ich funktioniere unter Stress am besten. Ich liebe den Stress. Darum ich bin auch verheiratet mit meiner Karriere.
Im Mai gehen Tokio Hotel auf Deutschland-Tour. Steht das Konzept dafür schon? Wir hatten ja vor der Pandemie schon alles fertig: die Kostüme, das Licht, die Bühne… Wir waren kurz davor, damit auf die Straße zu gehen. Jetzt werden wir wohl noch etwas umstellen. Bis April ist ja noch etwas Zeit. Die Tour läuft super. Viele Konzerte sind ausverkauft und in Hamburg mussten wir in ein größeres Venue verlegen. Das macht mich sehr glücklich. www.schwulissimo.de/ausgequetscht/bill-kaulitz-...
Kaum eine deutsche Band hat so polarisiert wie Tokio Hotel. Tom Kaulitz und Georg Listing blicken im t-online-Interview auf ihre Jugend zurück und erzählen von einem Leben zwischen Hype und Hysterie.
читать дальшеMit der Single "Durch den Monsun" fing 2005 alles an. Aus den Zwillingsbrüdern Tom und Bill Kaulitz sowie ihren beiden Freunden Georg Listing und Gustav Schäfer wurden über Nacht Teenager-Rockstars.
17 Jahre später sind die vier zwar in alle Himmelsrichtungen verteilt – so wohnen die Kaulitz-Brüder in Los Angeles, Georg Listing in Berlin und Gustav Schäfer weiterhin im heimatlichen Magdeburg. Doch die Band existiert noch und ist wieder sehr erfolgreich: Mit "White Lies", einem gemeinsamen Song mit Vice, heimste die Band eine goldene Schallplatte ein, der "Kaulitz Hills"-Podcast der Zwillinge zählt zu den erfolgreichsten deutschen Spotify-Produktionen, und gerade kam das neue Tokio-Hotel-Album "2001" heraus.
t-online hat Gitarrist Tom Kaulitz und Bassist Georg Listing in Berlin getroffen. Im Interview reden die beiden Musiker über mehr als 20 Jahre Freundschaft, die Zeit als Teenie-Herzensbrecher und über den Luxus der Privatsphäre.
Georg, bei Tokio Hotel standen zu Beginn der Karriere eher Tom und Bill in der ersten Reihe. Kam da Eifersucht auf?
Georg Listing: Nein, nie. Ich empfand das sogar als positiv. Gustav und ich hatten mehr Privatsphäre – zumindest im damals möglichen Rahmen. Es gab nie Ego-Gerangel zwischen uns, wer jetzt auf dem Cover vorne steht oder ob Bill ein Video allein dreht oder nicht. Wir anderen waren eher froh, mal frei zu haben.
Die Band besteht seit 2001 – so auch der Titel Ihres neuen Albums – in genau dieser Viererkonstellation. Wie bewahren Sie die Chemie?
Tom Kaulitz: Das frage ich mich selbst oft. Wahrscheinlich, weil wir vier, seit wir Teenager waren, so viel zusammen durchgemacht haben. Ich verstehe uns in erster Linie als Familie. Viele fragen sich, wie das wohl war, als Bill und ich nach Amerika zogen und wir eine Pause eingelegt haben. Georg und Gustav mussten sich nie fragen, was aus der Band wird. Wir haben ein Grundvertrauen. Wir stellen uns nicht infrage.
Es gab also nie Momente, in denen einer überlegte, ob er mit dem Leben als Musiker aufhört?
Listing: Nein. Man muss allerdings dazusagen, dass wir alle die Schule nicht abgeschlossen haben.
Kaulitz: Wir hatten einfach keine andere Wahl als Tokio Hotel (lacht).
Als Band sind Sie zwar eine Einheit, führen aber doch sehr unterschiedliche Lebensstile.
Kaulitz: Total. Besonders Gustav ist ein privater Typ. Er lebt noch immer in unserer Heimatstadt Magdeburg, hat dort seine Familie und sein Haus. Er mag das Leben außerhalb des Rampenlichts. Er kann dort ein privates Leben führen und zum Bäcker gehen, ohne dass Leute ihn nerven.
Werden Sie beide beim Bäcker genervt?
Kaulitz: In L.A. geht es eigentlich, weil das eine ziemlich private Stadt ist.
Listing: Ich glaube, in Deutschland ist es für Bill und Tom nach wie vor schwer. Die Leute erkennen euch an der Nasenspitze. Besonders, wenn ihr zusammen unterwegs seid.
Kaulitz: Stimmt, aber seit wir und auch die Fans älter sind, werden wir zumindest nicht mehr verfolgt.
Listing: Du guckst auch ganz schön böse, wenn du aus dem Flugzeug steigst.
Kaulitz: Ich strahle schon aus, dass man mich privat nicht ansprechen sollte (lacht).
Georg, wie ist das bei Ihnen?
Listing: Ich wohne in Berlin. Es ist sehr selten, dass ich hier mal jemandem begegne, der gerne ein Foto oder ein TikTok-Video machen möchte.
Ist das gut, weil Sie Privatsphäre haben, oder schlecht, weil Sie nicht erkannt werden?
Listing: Für mich ist das super. Das ist Freiheit. Ich muss mir keine Gedanken machen, ob ich beobachtet werde. Ich kann einfach in einem ollen Pulli und in Schlabberhose mit meinem Hund durch den Wald laufen oder durch die Stadt bummeln.
Kaulitz: Wir wollten alle nie berühmt werden. Klar, Bill ist und lebt den klassischen Frontmann und ist viel unterwegs, aber wir hatten nie die Absicht, Stars zu werden. Auf einmal waren der Erfolg und die Aufmerksamkeit da. Als wir dann merkten, dass es mehr um uns als Personen als um unsere Musik ging, haben wir 2011 die Pause eingelegt.
Hand auf's Herz: Zumindest die Anfänge als Teenieschwarm haben Sie aber schon genossen, oder?
Listing: Das ist Toms Frage (lacht).
Kaulitz: Natürlich hat man das mal genossen.
Listing: Aber generell hat die Zeit gefehlt, irgendetwas zu reflektieren. Es folgte Termin auf Termin. Man war ständig unterwegs und das Leben durchgeplant.
Kaulitz: Wir waren meist total abgeschottet. Einfach in die Stadt gehen, konnten wir damals nicht. Es hätte sich auch keiner von uns dort hingestellt und gesagt: "Hier bin ich, schaut mich an!" Das hätten wir uns gar nicht getraut. Wir wurden viele Jahre lang von acht fest angestellten Bodyguards beschützt und das nicht nur wegen der Fans.
Wie würden Sie Ihre persönliche Entwicklung in den zurückliegenden 21 Jahren beschreiben?
Listing: Obwohl wir so weit auseinander wohnen, haben wir täglich Kontakt. Wenn wir uns sehen, sind wir wieder die Teenager von früher und lachen über die gleichen dummen Witze wie vor 15, 20 Jahren. Aber wir sind auch vernünftiger geworden. Tom beispielsweise ist Familienvater, hat geheiratet und kümmert sich um tausend Dinge neben der Musik.
Wie waren die Teenager, die Tokio Hotel gegründet haben, 2001 drauf?
Kaulitz: Unbeschwert, frei, sorglos.
Listing: Sorglos?!
Kaulitz: Vielleicht nehme ich das zurück. Ich habe Schule gehasst. Die Band war für uns die kreative Flucht aus dem grauen Alltag. Wir waren alle rebellisch, hatten wahnsinnige Schwierigkeiten mit Lehrern und viel Stress in der Schule.
Sie alle vier waren Lehrerschrecks?
Kaulitz: Ich mit Sicherheit. Aber Georg war ein absoluter Streber.
Listing: Na ja, ich hatte auch Meinungsverschiedenheiten in der Schule und rebellierte. Die Lehrer hatten es bestimmt nicht immer leicht mit mir.
Kaulitz: Georgs einzige Rebellion war, dass er mit zwölf anfing, Zigarillos zu rauchen. Die versteckte er hinter seinen Kuscheltieren (lacht).
Listing: Die habe ich da doch nur für dich aufgehoben, weil zu Hause alle deine Verstecke aufgeflogen waren (lacht).
Erinnern Sie sich noch an die erste Probe?
Kaulitz: Mit Gustav haben wir das erste Mal in einem Proberaum gespielt, in dem die Toilette kaputt war. So viel weiß ich noch. Georg kam erst eine Woche später dazu. Mit ihm waren wir in unserem ersten richtigen Proberaum. Meine Mom hatte zu der Zeit eine Galerie und hinten war ein Hinterhof mit altem Schuppen, wo wir proben konnten.
Listing: Es war schon sehr Rock 'n' Roll.
Kaulitz: Ich frage mich bis heute, wie wir es damals dort ausgehalten haben. Es gab keine Fenster, keine Belüftung. Wir haben uns mehrmals pro Woche getroffen. Georg hat irgendwann angefangen, auch mal eine Probe ausfallen zu lassen.
Warum?
Kaulitz: Georg wollte auch Handballprofi werden. Band und Handballtraining haben sich oft überschnitten. Aber er hatte uns das vorher nie gesagt und kam dann einfach nicht … Dabei hatte Georg – und das ist bis heute so – die Probe von uns am nötigsten (lacht).
Listing: Das Besondere war, dass wir jung waren und einen Altersunterschied von zwei Jahren haben. Wenn man so jung ist, spielen diese zwei Jahre schon eine Rolle. Trotzdem waren wir sofort auf einer Wellenlänge. Das bedeutet entweder, dass ich total zurückgeblieben war oder die Jungs ihrer Zeit voraus …
Kaulitz: Treffen wir uns einfach in der Mitte (lacht).
читать дальше●1 - Густав /1: видео: drive.google.com/file/d/1dSs6hLpEhYOenAYfmHo3hr... Привет, народ! Камин чист, к тому же у меня были проблемы с отоплением, и теперь у меня есть еще 24 часа, чтобы купить подарки. Кроме того, взять дровокол, хочется же, чтобы было тепло.
●4 - Густав /4: видео: drive.google.com/file/d/1CwxhJJe7RqIE9D9qQPYDPy... Я УСЕРДНО СОБИРАЮ ПОДАРКИ НА ЗАВТРА. КОНЕЧНО , ПОД ЕЛКОЙ ЕСТЬ ЧТО-ТО И ДЛЯ НАШИХ МЕХОВЫХ НОСОВ. ДЛЯ ГОСПОДИНА ЛАКИ ЕСТЬ ИНТЕРАКТИВНАЯ ОБУЧАЮЩАЯ ИГРА, НЕСКОЛЬКО ЗАКУСОК И ВКУСНОЕ РОЖДЕСТВЕНСКОЕ МЕНЮ. ВСЕ ЭТО МЫ ЗАКАЗАЛИ B PETS DELI.
●5 - Густав /5: видео: drive.google.com/file/d/1wPPIUN6Cjec56nAhYfGqxh... КОНЕЧНО, МЫ ПРОДОЛЖАЕМ И СЕГОДНЯ ОТКРЫВАЮТСЯ ПРЕДПОСЛЕДНИЕ ДВЕРИ РОЖДЕСТВЕНСКОГО КАЛЕНДАРЯ ЛАКИ. ОН ПРОСТО ОЧЕНЬ ЛЮБИТ ЗАКУСКИ ИЗ КАЛЕНДАРЯ.