*Gewinnspiel* Sensibel, verletzlich, mutig: die unglaubliche Künstlerbiografie von Bill Kaulitz „Carreer Suicide“ haben wir euch hier ja kürzlich schon ans Herz gelegt. Heute habt ihr die Chance, sie zu gewinnen – und zwar signiert! Unter allen, die uns bis zum 21.02.2021 um 23.59 Uhr verraten, welches Lied von Tokio Hotel ihnen ganz besonders im Gedächtnis geblieben ist, verlosen wir fünf signierte Exemplare! Wir drücken die Daumen! Gewinnspiel AGBs in den Kommentaren. www.instagram.com/p/CLKLU-RhVXI/
(1) инста-история от @iliramusic: Смотрите, какая я тут счастливая (2) инста-история от @nicolaspuschmann: Личное приветствие от Георга Листинга. Когда Ты исполняешь самое большое желание для @gino_charlet.c.official + инста-история gino_charlet.c.official- видео: drive.google.com/file/d/1_jNpw2NSACtPotngT7xJWQ...
Георг: Gino, я получил твоё приветствие. Большое спасибо! Надеюсь, мы сможем встретиться, когда закончится эта пандемия. Никопас: Именно так. Георг: Держись. Николас: Ну, вот. Я это сделал.
На вопрос, как пандемия сказалась на группе Tokio Hotel, Билл ответил, что у них высвободилось больше времени для работы в студии, но, естественно, локдауны плохо сказались на выступлениях на сцене: пришлось отменять тур по Латинской Америке.
Mdrsputnik: И Рождество они отметят на своей новой родине. Билл: Мы с Томом на следующей неделе полетим в Лос-Анджелес. Мы там давно не были, поэтому посмотрим, как там и что. А затем целый день будем попивать красное вино и валяться в постели. Как-то так… Том: Да. У нас нет больших планов [на Рождество]. (Георг: В этом году) Билл: Да, в этом году отметим в маленьком кругу. Во время изоляции мы старались оставаться дома, никуда не ездили и не встречались со многими людьми. Страшно подумать, но мы вот так строго живём уже с марта. Мы действительно изолировались и из-за карантина никуда не летали. Поэтому мы будем дома, валяться в кроватях, пить вино и посмотрим все 8 частей Гарри Поттера. ====================
перевод Mdrsputnik: Привет, Tokio Hotel! Что хорошего произошло с вами в этом году? | Hi Tokio Hotel! Was ist das Beste was euch dieses Jahr passiert ist? Билл: Самое лучшее событие, которое произошло с нами в этом году… Э-э-э… Том: Dass, die Bayern haben das Triple geholt | Сборная Баварии сделала "требл" [прим. переводчика: это футбольный термин, означающий победу футбольного клуба или сборной в трёх соревнованиях]. Билл: Не, я бы сказал, что это релиз новой версии Monsoon 2020 | Dass Monsoon 2020 ausgekommen ist. Том: А для меня это то, что сборная Баварии сделала "требл". Георг: И для меня тоже... Том: Правильно! Георг: Хотя это происходит каждый год! Том: Да, но ведь в этом году они играли очень круто! Mdrsputnik: Как проходит у вас Рождество? Билл: Поём “In der Weihnachtsbäckerei” и смотрим “Гарри Поттера” с бутылочкой вина. Плюс традиционный ужин с красной капустой и Klößen (фрикадельки). Билл: Привет, @carocult! Что такого смешного было у тебя в этом году?
3. Интервью и выступление вживую MDR Sputnik “Friends of 2020”:
Кроме парней на мероприятии также будут: певица Ilira, медийная личность Nicolas Puschmann, Thomas Röhler, Caro Cult. Смотрите выступление парней в 23:15 часа (время по Москве). Ссылка на просмотр:
Перед концертом парни дали небольшое интервью и сказали следующее:
- Билл много говорил о книге. Группа боится выхода книги Билла, потому что Билл хочет рассказать о тёмной стороне музыкальной индустрии. Билл сказал, что многим не понравится то, что написано в книге. Том уже прочитал большую часть книги Билла. - О том, что им пришлось прервать свой тур по Латинской Америке. - Надеются, что в октябре-ноябре 2021 года тур состоится. - много говорили о своём мега-хите Durch den Monsun, после которого им было трудно держать планку так высоко. - Георг сказал, что для него дружба, что они с парнями, как братья и семья. Все парни сказали, что для них значит слово дружба. - В конце их интервью на сцену вышел продюсер Vize (Виталий Жестковских), который в последнее время работал с группой. - Билл сказал, что 16 января выйдет их новая совместная работа с певицей Leony и продюсером Vize. Его исправили, что это будет 15 января. - В январе будет модный показ MDLA
Парни исполнили: Durch den Monsun 2020 Love Who Loves You Back Black Melancholic Paradise Berlin
+ На прощание Билл поблагодарил всех, кто их смотрел вживую или слушал по радио, и пожелал всем Счастливого Рождества!
Реклама | Anzeige Nichts geht ohne Zahnseide und meinen Gast Tokio Hotel Frontmann Bill Kaulitz @billkaulitz ja! Der neue (unglaublich gute & überaus unterhaltsame) Podkinski ist raus und für euch bereit. Wir reden über gestresste Spirituelle, Riesenräder und die beste Medizin bei Liebe und traurigen Augen. Viel Spaß euren Ohren, freu mich auf euch!💥💥 #podkinski @billkaulitz @spotifyde www.instagram.com/p/CLJQdHIAlC5/ open.spotify.com/episode/5YhC065ANhftm2Zp6QQjct...
+ IG Билла #2327: @palinski es war so schön bei dir 💓 gefühlt haben wir fast nur über liebe gequatscht, aber da war auch noch ganz viel anderes! Buch, Mode, Musik, Zahnseide, Riesenräder und warum ich traurige Augen liebe. Hört unbedingt rein. Link in meiner Story ❤️ www.instagram.com/p/CLKOtcPhGbs/
Vom gemobbten Kind über den polarisierenden Teenie-Welt-Star zu einem einsamen, verblüffend unsicheren Mann: ein todtrauriges Buch.
Magdeburg / L.A. (dani) - "Ich habe nie etwas gemacht, um anderen zu gefallen", schreibt Bill Kaulitz im Epilog von "Career Suicide" (Ullstein Verlag, 384 Seiten, Hardcover, 22 Euro) - nachdem er mindestens die zweihundert vorangegangenen Seiten damit gefüllt hat, wie stark er als Teenie-Star aufs Funktionieren getrimmt wurde, über Jahre hinweg seine körperliche und seelische Verfassung vor aller Welt verborgen hat und dies noch immer tut. Es wirkt schon ein bisschen absurd, passt aber zu diesem zerrissenen Buch über einen zerrissenen Menschen.
"Meine ersten dreißig Jahre", lautet der Untertitel, und, ja: Der Frontmann von Tokio Hotel hat in dieser kurzen Zeitspanne tatsächlich genug erlebt, um bereits jetzt eine Biografie zu füllen. Obwohl die ersten zwölf, dreizehn Jahre davon recht öde gewesen zu sein scheinen. Um den Kulturschock zu verstehen, mit dem sich die Kaulitz-Brüder nach ihrem Durchbruch mit "Durch Den Monsun" und dem sich anschließenden Welterfolg konfrontiert sahen, ist dennoch hilfreich, zu wissen, aus welchen Verhältnissen sie stammen.
Als Zwillingssöhne einer selbst erst knapp dem Teenie-Alter entwachsenen Mutter erlebten sie, gerade nach der Trennung der Eltern, eine alles andere als auf Rosen gebettete Kindheit. Bill, im Gegensatz zu seinem robuster gestrickten Bruder Tom, schon von Kindertagen an der feminine, exaltierte Typ, geriet in dem Kaff in der ostdeutschen Provinz denkbar rasch ins Visier der Schulhofmobber. Er sucht nach Waffen und findet: ein großes Mundwerk und hoch fliegende Träume. Nicht immer sympathisch, aber nachvollziehbar.
Muschis überall
Dass jedes Mittel recht und billig erscheint, um der dörflichen Tristesse zu entfliehen: geschenkt. Die Schilderungen unbeholfener (vor-)pubertärer Sexspielchen hätte ich trotzdem nicht in diesem Ausmaß gebraucht. Auch, wenn er das alles rückblickend (wie vieles andere) eher abwertend beschreibt, wirkt es, als wolle Bill hier unbedingt frühreif-versaut erscheinen. Tatsächlich kommt es, genau wie der gerne bemühte Muschi-Vergleich ("Das Musikgeschäft öffnete sich wie eine warme, feuchte Möse", "Meine Speicheldrüsen squirteten wie eine geile Muschi beim Anblick von Omas Kochkunst" - WTF?) eher verklemmt rüber.
Dazu passt auch die Verdruckstheit, in der er sich das ganze Buch hindurch um ein Bekenntnis bezüglich seiner sexuellen Orientierung herumdrückt. Klar ist das seine Privatangelegenheit, kann es auch gerne bleiben. Dann sollte er dieses Thema aber halt auch ausklammern, statt es wieder und wieder anzuschneiden und so zu tun, als hätten alle anderen ein Problem mit seiner (möglichen) Homo- oder Bisexualität, wo er selbst offenbar ein viel größeres damit hat.
Parade-Selbstbetrug
Bill Kaulitz beschreibt seine Entwicklung vom gemobbten Kind über das Zwischenstadium polarisierender Teenie-Welt-Star zu einem einsamen, verblüffend unsicheren Mann. Um nicht allzu genau über die Schäden nachdenken zu müssen, die er auf seinem Weg genommen hat, flüchtet er sich in die Musik und den damit verbundenen Businesszirkus, außerdem in Alkohol und Drogen. "Ich könnte jederzeit damit aufhören", schreibt er tatsächlich den Parade-Selbstbetrug aller Süchtigen nieder, "denn an Abhängigkeit glaube ich ebenso wenig wie an Therapie oder Hypnose". Schade - und im Grunde todtraurig, wie dieses ganze Buch.
Das schauderhaft wichtigtuerische Vorwort von Benjamin von Stuckrad-Barre einmal ausgenommen (der offenbar ungemein dringend loswerden musste, dass er in Hollywood zu angesagten Partys eingeladen wird), liest sich "Career Suicide" trotzdem gut. Die erste Hälfte mag noch etwas langatmig ausfransen. Spätestens, wenn Kaulitz aber über seine Erfahrungen im Haifischbecken der Unterhaltungsindustrie zu plaudern beginnt, nimmt die Sache rasant Fahrt auf.
Gehasste Kinder
Kein gutes Haar lässt er an denen, die die Ahnungslosigkeit von vier sachsen-anhaltinischen Jungs ausnutzten, um sie über Jahre hinweg an (vermutlich sittenwidrige) Verträge zu binden. Bill beschreibt zudem sehr lebhaft und bewegend, wie gruselig es sich anfühlt, von den einen frenetisch gefeiert, belagert und auf Schritt und Tritt verfolgt und von den anderen grund- und gnadenlos gehasst zu werden. Etwa bei der von Stefan Raab ausgerichteten "Stock Car Crash Challenge": Bandkollege Georg, seinerzeit als einziger alt genug für den Führerschein, hatte an dem Motorsport-Klamauk-Spektakel teilgenommen.
"Fett inszeniert, mit Feuer und so, sollten wir unsere vierte Single promoten, Auftritt mitten auf der Rennstrecke. (...) Das war der erste Moment, in dem wir merkten, wie viel Hass wir tatsächlich in der Republik auslösten. Ungezügelter Hass, wann immer wir die Halle betraten, um Georg beim Rennen zu supporten. Ich meine, wir waren kleine Kinder, Babys, die da reingelaufen sind, und da stehen Familienväter - nicht die prolligen Dorfjungs oder junge, neidische Asis, erwachsene Männer standen da neben ihren Töchtern, die uns ganz toll fanden, und streckten uns ihre Fäuste entgegen. Erziehungsberechtigte, die uns drohten und mich ausbuhten, ein 15-jähriges Kind ..."
Die Leere hinter der Fassade
Bill schildert seine Versagensängste und die drückende Last der Verantwortung, die er auf seinen einst dürren Schultern zu stemmen versuchte, bis zum buchstäblichen Zusammenbruch. "Career Suicide" erzählt vom Ausstieg aus dem Hamsterrad und der Rückkehr hinein, weil man eben doch nichts anderes hat und kann, von der Leere und Einsamkeit hinter den glänzenden Fassaden und von Löchern, die sich mit Geld nicht stopfen lassen. Wie gesagt: ein abgrundtief trauriges Buch.
(1-2) IG Билла #2326: When your book enters on #2 of the #bestseller charts but it’s a pandemic so you you have all the champagne to yourself! #obama beat me to the #1 but that’s more than ok! 😂 OMG is this real life? My book is a f****** bestseller!? I still can’t believe it’s even out there! Writing this was the most difficult and insane thing of my life and I know some of you hate it but so many others love it. The feedback is so diverse and controversial and I‘m living for it ❣️ I couldn’t be more happy. What a trip! Thank YOU ❤️ www.instagram.com/p/CLFBOGcB3lP/ (3) IG-история Билла #2 (4) IG-история Билла #1: видео: drive.google.com/file/d/1wHLz6j4ZaAbVdj4LZaVzMh... (5) IG-история Билла #3 - репост в инста-истории Tokio Hotel #1 (от 10.02.2021) (6) IG-история Билла #4 (7) IG-история Билла #5 (8) IG-история Билла #6: видео: drive.google.com/file/d/1ecezvoGgCRcehJMcwpHcDr...
Deep Talk mit Bill Kaulitz: „In manchen Momenten bringe ich wenig Selbstliebe für mich auf“
Sex, Drugs & Tokio Hotel – so könnte manch einer die Autobiografie von Bill Kaulitz (31) zusammenfassen. Aber das wäre zu billig für „Career Suicide“, denn der Künstler hat da 30 Jahre (wenn auch im Schnelldurchlauf) zu Papier gebracht.
читать дальшеEhrlich, wenn nicht sogar schonungslos, lässt er uns an seinem verrückten Leben zwischen Loitsche (nördlich von Magdeburg) und Los Angeles teilhaben: Zum ersten Mal erfahren wir von den armen Verhältnissen, in denen Deutschlands berühmteste Zwillinge groß geworden sind, zum ersten Mal reflektiert Bill so freiheraus über die Highs and Lows des Erwachsenwerdens im Blitzlichtgewitter, zum ersten Mal spricht er so offen über seine freie Sexualität – das Thema, über das seit Jahren spekuliert wird.
Why the fuck? Muss man denn alles in Schubladen stecken? Nö! Aber das soll er mal schön selbst erklären… 👇
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trèsCLICK: Du schreibst in deinem Buch von Sex mit Frauen und Männern. Damit ist doch eigentlich alles geklärt. Ich wette, du wirst aber trotzdem in den Interviews noch zu deinem Sexleben gefragt und musst dich erklären, oder?
Bill Kaulitz: Oh ja! Das Thema Sexualität wird viel behandelt, so viele Fragen zu meinem Verhältnis zu Männern und Frauen. Das überrascht mich aber nicht… Einer hat mich auch gefragt, wie denn jetzt das Arschloch hieße, das mir das Herz gebrochen hat? (lacht) Wenn ich das hätte sagen wollen, dann hätte ich es auch geschrieben.
Und du bist in deiner Biografie schon sehr explizit. Wie wichtig ist dir die direkte und derbe Sprache?
Sehr wichtig. Ich wollte einfach so sprechen und ehrlich sein, wie, wenn ich’s meinem besten Kumpel betrunken an der Bar erzähle, ohne zurückzuhalten. Wenn du weißt, du wirst nicht gejudged, wenn es bisschen drüber, krass und übermalt ist.
Auffallend sind eh die vielen Sex-Methapern, die sich durch das ganze Buch ziehen…
Mir ist das auch erst beim Schreiben aufgefallen. Ich habe mir vorher nicht überlegt, da ganz viel Sex reinzuknallen. Das ist einfach passiert. Meine Freundin Dunja, die mich beim Schreibprozess begleitet hat, hat mich nach jedem Kapitel gefühlt angerufen und gefragt: ‚Sag mal, wie sexualisiert seid ihr denn aufgewachsen? Das ist ja crazy, wieviel das stattgefunden hat.‘
Ich fand lustig, dass du das Bild „in den Arsch gefickt“ immer wieder verwendest und umgangssprachlich als etwas Negatives verwendest. Dabei ist das für viele ja was Tolles. :-)
(lacht) Das stimmt. Es ist lustig, dass ich da dieses Bild als drastisches Stilmittel verwende, weil man das so sagt. Ja, aber natürlich kann das auch was Tolles sein.
Du schließt deine Autobiografie mit regelrechten Liebeserklärungen an Mama, an Tom, an euren besten Freund Gühne und Heidi. Wie sind denn die Reaktionen von den Menschen, die dir wichtig sind?
Tom hat das Buch noch nicht im Ganzen gelesen. Er musste seine Passagen freigeben und er hat bis zum letzten Moment gewartet, weil er so lesefaul ist. Er hat dann kurz vor knapp gelesen und mich gefragt: ‚Uh, willst das wirklich so schreiben?‘ Er ist mindestens genauso aufgeregt wie ich, für ihn ist es wahnsinnig intim, denn ich erzähle ja unsere Geschichte und ja, hier und da dachte er dann wohl schon ‚Das hätte ich jetzt nicht so über mich preisgegeben, hätte ich es geschrieben‘, aber es war okay für ihn und er hat mich nicht aufgefordert, etwas zu ändern. Er meinte: ‚Wenn du es so machen willst, dann mach es so‘. Meine Mama hat geheult, hat es aber geliebt und meinte, sie war noch nie zuvor so stolz auf mich. Es war schon hart hier und da für sie. Ich meine, wir hatten schon immer ein ganz enges Verhältnis und wenn du dann von deinem Kind so Sachen liest, die du noch nicht wusstest, dann ist es schon manchmal befremdlich. Ich kann aber voller Stolz sagen, dass meine engsten Leute das Buch alle lieben. Mein bester Freund Gühne ist der Allersüßeste, der ruft mich gerade jeden Tag deswegen an, er ist so gerührt und musste auch weinen.
Und was hat Heidi gesagt?
Sie findet es krass und mutig! Sie sagte: ‚Wow, ich bewundere was du da schreibst. Ich könnte so ein Buch nicht schreiben.‘ Sie unterstützen mich alle total und ich glaube, Heidi ist schon auch aufgeregt mit Tom zusammen.
Was weißt du heute über dich, was du vor dem Buch noch nicht wusstest?
Das ist eine gute Frage. Mir wurde bewusster, wie sehr alte Geister und Kindheitserfahrungen einen doch fürs ganze Leben prägen. Ich empfand das vor dem Buch bei vielen Leuten immer so ein bisschen als faule Ausrede. Es gibt ja so viele Leute, die ihrer Kindheit die Schuld an allem geben. Da dachte ich mir schon manchmal: Halt mal, du bist als erwachsener Mensch im Jetzt und kannst ja im Jetzt deine Entscheidungen treffen. Ich hatte große Angst vor dem Schreiben, weil ich dachte, dass ich ganz viele Sachen nicht mehr weiß. Anfangs befürchtete ich, das Buch nicht gefüllt zu bekommen und dann habe ich aber ganz schnell beim Verlag angerufen und nach mehr Platz, mehr Seiten gefragt. Mir sind immer mehr Details eingefallen und ich finde es rückblickend schon heftig, wie viel hängengeblieben ist und doch auch noch Teile von mir sind. Man hat so kleine Ticks, die man nicht los wird. Ich kann zum Beispiel viele Dinge anders wertschätzen, weil ich weiß, wie es ist, wenn du nichts hast. Man vergisst das einfach nicht, man hat das schon im Herzen.
Hast du auch einen spirituellen Zugang zu dir gesucht? Du schreibst, dass das Buch deine Therapie ist und ich weiß, du hast eine Astrologin. Aber hast du sonst noch was unternommen – vielleicht ein crazy Ayahuasca-Trip – um mehr in dein Unterbewusstsein zu steigen?
Ich müsste mich viel mehr mit mir auseinandersetzen. Ich habe eine furchtbar arrogante Meinung dazu, die alle hassen, wenn ich sie ausspreche: Ich kenne meine Probleme, ich brauche nicht, dass jemand sie mir auch noch erzählt. Ich hatte keine Vaterfigur, mit der ich mich hingesetzt und meine Probleme ausgeschüttet habe – ich kenne das nur so, dass ich meine Probleme mit mir selbst ausmache. Und dennoch mache ich es zu wenig, deshalb hatte ich auch diese toxische Beziehung, weil ich in manchen Momenten wenig Selbstliebe für mich aufbringe. Und das ist dann schon ungesund. Vielleicht sollte ich mehr solche Sachen ausprobieren. Ich bewundere Leute, die meditieren und sich Zeit für sich nehmen. Ich bin immer so hektisch, die Karriere stets an erster Stelle.
Vor allem ist Los Angeles ja ein spiritueller Supermarkt. Du lebst ja im Trend-Hotspot für Esoterik…
Total. Ich war mal mit Freunden bei so einer Schamanin, die eine bestimmte Art von Yoga anbietet. Alle meinten, Demi Moore gehe da hin und ich müsse das mal ausprobieren. Sie hatte einen Turban auf und saß vor der Gruppe. Und ich – noch nie zuvor beim Yoga gewesen – gleich mitten in so einer krasser Session, mit so komischen Posen, Verrenkungen und gemeinsamen Chanten. Ich habe sofort Beklemmung bekommen, weil ich einfach diese Klassensituationen so schlimm finde. Ich fühlte mich wie im Mathe-Unterricht und wollte mittendrin am liebsten rausgehen. Ich hasste es!
Du hast dir zum Schulabschluss eine Luxus-Uhr gegönnt und dich immer wieder mal selbst beschenkt, wenn du was erreicht hast, was du dir vorgenommen hast. Angenommen dein Buch schafft die Nummer Eins auf der Bestseller-Liste, was gönnst du dir?
(lacht) Nichts Konkretes ehrlich gesagt. Ich hätte gern eine fette Buch-Release- Party gemacht, die so richtig wild wird. Erst so gediegen mit meinen besten Freunden und ein paar von der Presse, die man dann irgendwann rausschmeißt, wenn zu heiß wird. In einem dekadenten Penthouse, das fänd’ ich geil. Aber da macht Corona halt den Strich durch die Rechnung.
Wirst du denn den Release-Tag wenigstens privat feiern?
Ich werde am Montag mit Tom und Heidi anstoßen, ansonsten darf ich ja niemanden treffen, deshalb werde ich vielleicht ein paar Leute anrufen und mich allein abschießen.
Macht Bill Kaulitz eigentlich Zoom-Partys?
Nein, das verstehe ich gar nicht! Dann sind da so viele, dass man sich eh nicht unterhalten kann und dann die Technik! Ich mag ja Partys, weil man sich da unterhalten kann. Wahrscheinlich bin ich da bisschen old-school. Wenn, rufe ich eine Person über Face-Time an.
Liest du die Rezessionen zur Buchveröffentlichung?
Nach einer, die ich jetzt gelesen habe, dachte ich, lese ich die anderen lieber nicht. (lacht) Das ist jetzt schon viel intimer. Normalerweise ziehe ich mir Kritiken nicht wirklich rein, ich bin auch niemand, der sich auf Instagram wahnsinnig viel durchliest und guckt, wie ich ankomme. Aber das Buch fühlt sich an wie 400 private Songs auf einmal, deshalb muss ich zugeben: Es interessiert mich schon, wie das Feedback ist.
Du benennst in „Career Suicide“ auch rückblickend Fehler. Gibt es die denn überhaupt?
Klar, wir haben Fehler gemacht. Aber wenn ich jetzt einen Knopf hätte, der mich in die Vergangenheit bringt und mein Leben bis hier her wäre jetzt ausradiert und ich könnte nochmal ganz neu überlegen: Ich würde nichts grundsätzlich anders machen. Natürlich gab es einige Umwege und es war hier und da hart und schwer, so wie es bei allen im Leben ist, aber rückblickend kann ich sagen: Ich habe immer genau das bekommen, was ich wollte und wie ich mir das immer erträumt habe. Und die Geschichte wie sie anfing, mit diesem Song in den Sommerferien und dann zurückkommen in die Schule: Als ich das aufgeschrieben habe, kam es mir selbst unrealistisch vor, das klingt ja wie so ein Fairy Taile und manchmal kann ich selber gar nicht glauben, dass mir das passiert ist.
Jeder Schritt führte zum nächsten. Und deshalb sagen die alten Weisen ja, dass es keine Fehler gibt…
So ein paar Leute hätte ich nicht unbedingt in mein Leben lassen müssen. Aber es ist genau das, was du sagst: Alles bringt dich weiter. Und kein Leben kann geradlinig und perfekt verlaufen, das wäre ja auch so langweilig.
Und dein Leben ist alles andere als langweilig – also wie sieht es aus mit einer Verfilmung?
Das müssten wir mal die richtigen Leute fragen (lacht). Ich fänd’ es geil, wenn mein Leben verfilmt wird. Jemand meinte auch schon, dass wäre eine super Serie. Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht. Ich bin erstmal froh, jetzt dieses Buch tatsächlich in den Händen zu halten, denn ich habe bis zur letzten Sekunde geschrieben. Als Nächstes gibt es dann eine englische Version und wir überlegen, einen Podcast dazu zu machen…
Meinst du, der beruflichen Selbstmord – wie im Titel angekündigt – passiert?
Ich glaube schon, dass ich mir nicht nur Freunde mache. Das wird hier und da auch nochmal nachschallen und bisschen knallen. Da werden ganz viele gepisst sein und ich weiß auch, dass es ein Risiko ist für mich ist, so ein Buch zu schreiben. Der ein oder andere denkt sicher: ‚Lieber nicht mit Bill Kaulitz zusammenarbeiten, nicht dass wir uns in Buch Nr. 2 wiederfinden.‘ Es ist ein Risiko als Künstler, der aktiv ist und arbeitet, denn da sitzen teilweise ja noch die gleichen Leute auf dem Stuhl im Musikbusiness. Für meine Musikkarriere ist dieses Buch bestimmt nicht das Allercleverste. Es gibt einfach da ein paar Menschen, die haben so große Egos, da hätte ich am liebsten eine versteckte Kamera! Die nimmt dann die Leute auf, wenn sie mein Buch lesen und sich wieder erkennen. (lacht)
Und das bauen wir dann in die Serie ein…
(lacht) genau!
Gab es auch Passagen, die nicht im Buch gelandet sind, weil sie nicht freigegeben wurden?
Mein leiblicher Vater war in der Originalfassung viel mehr Thema und der kommt jetzt kaum noch vor. Aber ich habe einfach keinen Kontakt zu ihm, ich wusste, er würde das nicht freigeben und von daher musste ich auf ihn zum Beispiel verzichten. Ja, es gibt schon ein paar Menschen, wo ich dachte, über die darf ich nicht schreiben, über die kann ich nicht schreiben. Aber ich habe alle Geschichten gerettet, bei denen ich dachte, die muss man erzählen – dann eben anders. Wir haben ja auch viele Namen geändert.
Zum Schluss: Wenn du heute so in dich reinhörst, welche Message möchte da raus?
Viele nehmen gerade eine dunkle Zeit wahr, eine Zeit der Verunsicherung durch Corona, es gibt viel Negativität und Hass – und dennoch appelliere ich, zu versuchen, sich immer was Positives rauszuziehen. Ich habe das immer so gemacht und das hat mir geholfen weiterzumachen: Dieser krasse Hass, der mir entgegenkam, war gut, denn ich habe das als Kompliment wahrgenommen. Man muss die guten und die schlechten Seiten umarmen.
---------------- » In manchen Momenten bringe ich wenig Selbstliebe für mich auf" « BILL KAULITZ ---------------- » Kein Leben kann geradlinig und perfekt verlaufen, das wäre ja auch so langweilig. « BILL KAULITZ
Pro7 — Red: Репортаж-интервью о жизни семьи Каулитц-Клум в Берлине, а также кадры со съемок клипа «White Lies» | Берлин, Германия — 26.02.2021
0:00 – 0:30 Red: Хайди, Том и Билл отмечают выход первого эпизода «Топ-модели по-немецки – 2021» и, конечно же, релиз клипа Tokio Hotel на песню, которая стала саундтреком нового сезона шоу. Для съемок своей программы Хайди на три месяца переехала со всей семьей в Берлин. Хайди, ее четверо детей Лени, Лу, Йоханн, Генри, муж Том Каулитц, его брат-близнец Билл и три их собаки – Антон, Капер и Стич – все они живут одной большой семьей в отеле района Берлин-Митте. читать дальше 0:30 – 1:00 Хайди: У нас в апартаментах стоит огромная кровать, и большую часть времени мы там... *Билл хихикает* Ну, в общем, на этой кровати мы с Биллом проводим время. Хотя, конечно, Том... Том: Что?.. *Билл смеется* Хайди: Том тоже иногда там лежит! Да, любимый? *Том усмехается* Просто кровать ну очень большая – места всем хватит! Том: Просто наша комната-гостиная самая большая. Там же мы все собираемся по вечерам, готовим еду, а еще там повсюду развешана одежда, которая, извините уж за подробности, пропитана запахами с кухни! Хайди: Да, это правда, потому что мы постоянно что-то готовим! Том: У нас целыми днями что-то обязательно кипит на плите!
1:00 – 1:20 Red: И кто же из вас главный повар? Билл: Хайди, конечно же. Том: Да, это она на всех готовит. Хайди: Но вы же мне тоже иногда помогаете. Билл: Ну, да, так, по мелочам. Хайди: Да. Билл: Маленькие кухонные эльфы-помощники. :'D Хайди: И мне это очень нравится! Том: Билл обычно помогает с тем, что открывает бутылки шампанского. Билл: Да, в этом я хорош.
1:20 – 1:52 Red: А по каким блюдам немецкой кухни вы скучаете больше всего? Билл: Мы обожаем доннеры и тушеную красную капусту. Хайди: Я на этой неделе съела уже три доннера! Можете мне не верить, но это чистая правда! Том: Всякий раз, когда мы возвращаемся в Германию, то сразу начинаются дискуссии на тему того, что мы будем есть. Хайди: Ну а как иначе?! Том: Обычно у нас на ужин гусь с картофельными клецками и красной капустой. Билл: Да, или утка. Хайди: Я обожаю картофельные клецки! В Лос-Анджелесе невозможно купить приличные! Билл: Ага! Хайди: Клецки тут очень вкусные... И краснокачанная капуста, и квашеная тоже! Билл: А как же черный хлеб и карривурст?!
1:52 – 2:18 Red: Однако дети Хайди, которые выросли в Лос-Анджелесе, не разделяют всеобщего восторга. Хайди: Дело в том, что мои дети выросли не в Германии и просто не привыкли к такой еде. Поэтому им особо не нравится… Они любят американскую кухню и будут рады вернуться в США. Том: Мне кажется, это не зависит от того, где ты вырос. Билл: Нет, ну почему?.. Том: Если в Германии хлеб вкусный, то он любому человеку покажется вкусным! Хайди: Нет, они все равно выберут свой бейгл… Билл: Угу. Том: А, ну, да, бейгл. Хайди: Они у меня фанаты бейглов!
2:18 – 2:48 Red: Но сейчас, безусловно, на первом месте у наших гостей далеко не еда, а работа. Пока Хайди находится на съемках своей программы, Билл три дня назад официально выпустил свою автобиографию, а парни из Tokio Hotel продолжают работу над своим новым альбомом. Иногда после рабочего дня Хайди заглядывает к ним в студию. Как мы уже говорили, заглавную песню к ее «Топ-модели» написали именно они. Конечно, сейчас многие скажут: «Ясно-понятно!» Но все не так просто.
2:48 – 3:50 Том: Хайди нравятся не все наши песни. И хотя на некоторых интервью нас подкалывают, мол, ага, опять их песня в новом сезоне, это не более чем совпадение. Серьезно, это случайность! Ей нравятся далеко не все наши песни. Хайди: Да, я иногда очень вредная… А еще я лезу в их дела со своим мнением. Билл: Том всегда говорит, что это хорошо, что Хайди дает советы и включается в процесс. Потому что если она молчит и ничего не говорит по поводу песни, то это плохой знак. Хайди: Я просто очень люблю треки в стиле фанк и в эту композицию я влюбилась с первого прослушивания! Мы начали снимать программу летом, и эта работа очень хорошо подходит под летнее настроение. В этом году никто толком не мог никуда поехать, все сидели по домам, а этот трек может помочь отвлечься! Том: Она тогда сказала: «Классная песня! Прям так и вижу ее в качестве саундтрека к новому сезону!» Я ответил тогда, что подумаю над ее словами и утром дам ответ. *Билл и Хайди смеются* И через двадцать четыре часа она его получила. Хайди: Для этого мне пришлось очень сильно постараться и сделать для него парочку вещей, после которых он согласился. Том: Да. Хайди: Как обычно.
3:50 – 4:25 Red: Сегодня вечером также состоялся релиз официального клипа на песню Tokio Hotel & VIZE – White Lies, на съемках которого нам удалось побывать и увидеть своими глазами, как это было. Билл: Том ненавидит сниматься в клипах. Для него это сущий кошмар! Он уже успел сегодня поныть, что у него нет никакого желания во всем этом участвовать. Том: Ну, надо так надо. Да и в принципе сегодня все еще не так уж плохо, потому что обычно на съемках всегда холодно, все тянется хрен знает сколько по времени, а по итогу меня в клипе можно увидеть всего на паре кадров. Red: Собственно, вот так выглядит окончательный результат. *кадры из клипа*
4:35 – 5:22 Red: После всех этих мучений дома Тома обязательно окружат заботой! Хайди: Пришел домой и стенал, как ему плохо, что тут *показывает на пах* все болит… Билл: А ну-ка, покажи нам свои синяки там! *отодвигает коленку Тома* Хайди: Ага, плакался, что у него везде теперь синяки. А я ему сказала, что мои девочки топ-модели и то так не стонут после подобных трюков. (прим.: в одном из эпизодов нового сезона участниц также поднимали на тросах) Том: Это не то же самое… Короче! Я считаю, что… Хайди: Просто девочки по жизни более терпеливые, чем парни. Том: Может быть и так, но я минимум четыре часа провисел на этих тросах, делал сальто и чего только нет! Хайди: Ну да, это было сложно… Том: Смотрится здорово, вот только в клипе меня всего две секунды показывают! Поэтому… Билл: Да, потому что в основном на видео, конечно же, я. :з *Хайди хохочет* Том: Вот-вот. А промучался четыре часа, чтобы в итоге показать в камеру подошву своих кед!
5:22 – 6:00 Red: В свободное же от работы время Клумлитц Клан, как и все, из-за локдауна немного ограничены в своей активности. Билл: Хайди с Томом в принципе любят торчать дома. Том: Ну, да. Билл: И пока я не приду и не прикрикну *хлопает в ладоши*: «А ну-ка быстро вылезли из постели! Пошли куда-нибудь сходим уже!» – они так и будут лежать. Том: Да, но ведь тоже самое происходит и с…
Red: Но, несмотря на некоторые разногласия, участники этой большой семьи все равно с удовольствием проводит время вместе. Семь человек в одной квартире в Берлине? Для них это не проблема! Но все равно они уже хотят поскорее вернуться домой в Лос-Анджелес, ведь съемки и работа наконец-то завершены.
Перевод: Inna Gf & А. Зайцева | Tokio Hotel Community VK
Große Reise in die fremde Welt Die vier Jungs der Hitparadenstürmer „Tokio Hotel“ im Interview mit drei Jungreporterinnen vom Jugend-KURIER.
читать дальшеWir trafen die Band Tokio Hotel im Wiener MuseumsQuartier zum Interview. Sie haben uns sehr nett begrüßt und man hat ihnen gar nicht angemerkt, dass das an diesem Tag schon ihr siebentes Interview war. Bill erklärte uns erst einmal, dass sie den Namen gewählt haben, „weil Tokio eine große, fremde und weit entfernte Stadt ist und das gut zu der Situation passt, in der sich die Band im Moment befindet“. Seit dem ersten Plattenvertrag schlagen sie einen großen und unbekannten Weg ein – und Hotel kommt daher, dass sie so viel reisen.
Musikalisch nennt nur Drummer Gustav ein Vorbild – den Schlagzeuger von Metallica. Die Zwillinge und Bassist Georg haben keine Idole, hören am liebsten Punk-Rock, etwa Greenday.
Sehr auffallend ist das Styling, besonders jenes von Bill. Er hat eine ziemlich schräge Frisur, schwarz lackierte Fingernägel (an denen er rumkaut), viel Lidschatten (!!!) und im Nacken das Bandlogo eintätowiert. Wie die vier versicherten, ist dies ihr eigener Style (nicht von der Plattenfirma aufgedrängt). Auch in der Schule und in ihrer Freizeit laufen sie so herum. Sie wollen damit zeigen: „Wir sind anders!“
Außerdem erzählten sie, dass sie in der Schule immer ihre Meinung sagen, was ihnen unter Mitschülern und Lehrern Feinde macht. Die Zwillinge Bill und Tom waren zum Beispiel anfangs in derselben Klasse und wurden strafversetzt, weil sie zusammen zu stark waren.
Was die Schule betrifft, haben alle sehr unterschiedliche Interessen: Zum Beispiel hassen Bill, Georg und Tom Mathe, es ist aber das Lieblingsfach von Drummer Gustav. Auch sprechen sie kein Wort Französisch, obwohl sie es schon seit Jahren lernen. Das Abitur (Matura) wollen sie unbedingt machen, damit sie immer eine andere Möglichkeit haben, sollte es mit der Band nicht mehr klappen.
In Sachen Mädchen erfuhren wir nur, dass Bill und Tom auf denselben Mädchentyp stehen und, dass sie wenn sie auf dasselbe Mädchen stehen, dieses wählen lassen. Wir wären uns aber nicht so sicher, ob das in der Realität so cool abläuft. Und dass Bill immer nur Freundinnen hat, die kleiner sind als er?
Die vier sind echt nett und überhaupt nicht eingebildet, was man ja erwarten könnte, wenn man so jung großen Erfolg hat.
Lilly Maier, 13 Hanna Grinninger, 12 Victoria Bischof, 12
Die Band: „Alte“ Freunde machen schon lange Musik Tokio Hotel ist eine junge, eigentlich „alte“ Band aus Magdeburg (Deutschland). Sie besteht aus vier jungen Männern: Bill Kaulitz (15, wird bald 16, Gesang), Tom (Bills Zwillingsbruder, Gitarre), Georg Listing (18, Bass)und Gustav Schäfer (16, Schlagzeug).
Die vier kennen einander schon seit viereinhalb Jahren und hießen einst Devilish, das heißt in englischer Umgangssprache „ungezogen“. Jetzt, wo sie berühmt werden, fanden sie, dass Tokio Hotel besser passt.
Bill hat eine Manga-artige Frisur, schwarz gefärbte Haare und ist schlank und groß, aber noch gar nicht ausgewachsen. Er fürchtet, sogar 1,90 Meter zu werden. Er entwirft und schneidet selber Klamotten zu. „Das Nähen macht dann meine Ma.“
Tom hat Dreadlocks und hellbraune Haare, meistens trägt er allerdings eine Kappe. Sein Lieblingsschulfach ist Kunst (BE). Ist es da ein Wunder, dass er in seiner Freizeit am liebsten zeichnet?
Gustav ist eher das stille Wasser der Band. Doch hat er erstaunlicherweise mit dem Alter von 5 Jahren ein Schlagzeug bekommen und gelernt wie man spielt. Jetzt spielt er immer noch und ist in der Band eine große Unterstützung.
Georg ist der älteste und spielt Bass. Er hat erst mit 13 Jahren damit begonnen, beherrscht das Instrument aber ausgezeichnet.
Die erste Single Durch den Monsun kam Mitte August auf den Markt. Schon nach einem Tag wurden 12.000 Scheiben nachbestellt. Seit Wochen liegt die Nummer auf Platz 1 der Charts. Das erste Album Schrei, im September erschienen, hat sich auch im Spitzenfeld etabliert. kurier.at/kiku/grosse-reise-in-die-fremde-welt/...